Studie zur Aufdeckung von Gewalt im Bistum Hildesheim gestartet: Täter benennen, Betroffene unterstützen
Das Bistum Hildesheim hat eine neue Studie zur Aufdeckung von sexualisierter Gewalt und anderen Formen physischer und psychischer Gewalt in der Diözese ausgeschrieben. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt, um vergangenes Unrecht aufzuarbeiten und Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Fälle zu verhindern.
Die Studie zielt darauf ab, Taten zu benennen, Täter zu identifizieren und die Verantwortlichen sowie die Strukturen, die Gewalt ermöglicht haben, aufzudecken. Besonders wichtig ist dabei auch die Berücksichtigung der Folgen für die Betroffenen, die oft jahrelang unter dem erlittenen Leid leiden.
Der Bischof Heiner Wilmer betont, dass es im Bistum Hildesheim über viele Jahre hinweg Fälle von sexualisierter Gewalt gegeben habe, die als Verbrechen einzustufen sind. Es sei nun an der Zeit, diesen Menschen zu helfen und Maßnahmen zu ergreifen, um solche Taten in Zukunft zu verhindern.
Die Studie wird in zwei Teilstudien unterteilt sein, die den Zeitraum von 1945 bis 2024 abdecken. Eine Teilstudie wird sich auf die Gewalt in Kinder- und Jugendeinrichtungen konzentrieren, während die andere die Lebensgeschichten der Betroffenen sowie möglicher Täter und die betroffenen Pfarrgemeinden untersuchen wird.
Es ist geplant, dass die Untersuchung zwei Jahre dauern wird, mit der Möglichkeit einer Verlängerung. Regelmäßige Zwischenberichte sollen während des Prozesses veröffentlicht werden. Die Aufarbeitung wird als langfristige Verpflichtung des Bistums angesehen, ohne einen klar definierten Endpunkt.
Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben bis Ende Juni die Möglichkeit, sich für die Studie zu bewerben. Diese neue Initiative ist das dritte Aufarbeitungsvorhaben im Bistum Hildesheim, nach bereits zwei vorherigen Studien in den Jahren 2017 und 2021.
Es ist zu hoffen, dass diese Studie dazu beiträgt, vergangenes Unrecht aufzuarbeiten, den Betroffenen gerecht zu werden und Maßnahmen zu etablieren, um solche Fälle in Zukunft zu verhindern. Die Aufklärung und Prävention von sexualisierter Gewalt sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer sichereren und gerechteren Gesellschaft.