Katholische Kirche erwägt Priestern das Heiraten zu erlauben: Eine mögliche Reform?

Die Diskussion über die Zulassung verheirateter Männer zu priesterlichen Ämtern in der katholischen Kirche ist schon seit langem ein Thema, das viele Gläubige beschäftigt. In einem Interview mit dem Portal kath.ch betont der Kirchenhistoriker Hubert Wolf aus Münster, dass die Kirche durchaus die Möglichkeit hätte, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen.

Aktuell können bereits verheiratete Männer in der katholischen Kirche zum Diakon geweiht werden. Doch Wolf geht noch einen Schritt weiter und spricht sich dafür aus, dass auch bereits geweihten Priestern die Ehe erlaubt werden sollte. Dafür müsste aber das Kirchenrecht geändert werden, was entweder durch eine Ausnahmegenehmigung für Einzelpersonen oder eine generelle Regelung für die Weltkirche geschehen könnte.

Wolf kritisiert, dass viele Bischöfe trotz positiver Entscheidung bei der Amazonas-Synode nicht aktiv um eine solche Regelung bitten. Er fordert die Bischöfe auf, sich für Veränderungen einzusetzen und so die verbindende kirchenrechtliche Verpflichtung zum Zölibat für Priester aufzuheben.

Die Diskussion über das Ende des Pflichtzölibats wird auch unter den Gläubigen geführt. Laut einer Umfrage sprechen sich 74 Prozent der Katholiken in Deutschland für eine Abschaffung der verpflichtenden Ehelosigkeit für Priester und Ordensleute aus. Die Forderung nach Veränderungen in der Kirche wird also nicht nur von Experten wie Hubert Wolf, sondern auch von den Gläubigen selbst unterstützt.

Es bleibt abzuwarten, ob die katholische Kirche auf diese Forderungen reagieren und Veränderungen in ihrem traditionellen System vornehmen wird. Die Diskussion um die Zulassung verheirateter Männer zu priesterlichen Ämtern ist jedenfalls ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen und offenen Kirche, die den Bedürfnissen der Gläubigen gerecht wird.

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