Bischof kritisiert ungerechte Behandlung von Katholiken in Deutschland

Missbrauchsbeauftragter kritisiert Umgang mit der katholischen Kirche

In seinem neuesten Statement kritisiert der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Helmut Dieser, den Umgang der Gesellschaft mit der katholischen Kirche in Bezug auf die Entschädigung von Missbrauchsbetroffenen. Er weist darauf hin, dass die katholische Kirche in Deutschland bisher die einzige Institution ist, die freiwillige Zahlungen leistet und dass andere Institutionen wie Sportvereine, Schulen oder Vereine wahrscheinlich nicht denselben Maßstäben unterliegen würden.

Dieser betont, dass die katholische Kirche Fortschritte bei den Entschädigungszahlungen für Betroffene erzielt hat, obwohl viele Missbrauchsopfer die Summen als zu niedrig empfinden. Er verweist auf die Schmerzensgeldtabellen als Grundlage für die Zahlungen und betont, dass die Situation durch das Kölner Urteil, das einem ehemaligen Messdiener 300.000 Euro Schmerzensgeld zusprach, verändert wurde.

Der Bischof hebt hervor, dass Missbrauch und Machtmissbrauch in allen Bereichen, in denen es Machtgefälle gibt, auftreten können, nicht nur in der Kirche. Er fordert daher eine erhöhte Aufmerksamkeit, Prävention und Intervention in allen gesellschaftlichen Bereichen, in denen Kinder und Jugendliche anderen anvertraut sind.

Dieser verteidigt auch die Entscheidung seines Bistums, Namen mutmaßlicher und vor mindestens zehn Jahren gestorbener Täter zu veröffentlichen. Diese Aktion hat zu weiteren Meldungen von Betroffenen geführt, was zeigt, dass die öffentliche Nennung der Täter das Dunkelfeld erhellt hat.

Abschließend betont Bischof Dieser, dass sein Bistum offen für Veränderungen ist und dass sie die Entwicklung in Bezug auf die Nennung mutmaßlicher Täter weiterhin beobachten und diskutieren werden.

Es ist wichtig, dass das Thema Missbrauch und Machtmissbrauch in der Gesellschaft weiterhin ernst genommen wird und dass alle Institutionen Verantwortung übernehmen, um solche Vorfälle zu verhindern und angemessen zu reagieren.

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