Bischof Dieser warnt vor Radikalisierung der AfD: „Totalitäre Machtausübung von unten her“
Die Deutsche Bischofskonferenz hat in ihren Beratungen in Augsburg klare Worte gefunden: Die AfD bewege sich nicht mehr im demokratischen Spektrum und strebe eine totalitäre Form der Machtausübung an. Diese Radikalisierung werde von den Bischöfen abgelehnt, da für sie Vielfalt und die unantastbare Würde des Menschen unverhandelbar seien.
Bischof Dieser, der sich bereits in seinem Fastenhirtenbrief für eine pluralistische Demokratie ausgesprochen hatte, begrüßte das gemeinsame Bischofswort, in dem sich die Kirche von der AfD abgrenzt. Dieser betonte, dass die Themen, die die AfD aufgreife, nicht allein dieser Partei überlassen werden dürften. Alle Parteien seien aufgefordert, sich konstruktiv und kritisch damit auseinanderzusetzen.
Besorgt zeigte sich der Bischof über radikale Formen von Protesten und Angriffen, die sich außerhalb der demokratischen Regeln abspielten. Angesichts des Erstarkens politischer Kräfte an den Rändern müssten die Parteien der Mitte sich zu ungewollten Koalitionen zusammenschließen. Die Politik dürfe jedoch nicht auf die Straße verlagert werden.
Die Gruppe der Christen in der AfD wies die Vorwürfe der Bischöfe zurück und betonte die Existenz unterschiedlicher Völker als Abstammungs- und Blutsgemeinschaften. Die Bischöfe hingegen lehnten diese Vorstellung als völkischen Nationalismus ab und bezeichneten sie als rechtsextremistisch.
Insgesamt zeigt die deutliche Positionierung der Deutschen Bischofskonferenz gegenüber der AfD und deren Ideologie, dass die Kirche für demokratische Werte und den Schutz der Würde des Menschen eintritt. Die aktuellen Entwicklungen und die Verlagerung politischer Auseinandersetzungen auf die Straße bereiten den Bischöfen jedoch große Sorgen.