Die Kirche soll sich nicht als Wahlhelfer der Ampel präsentieren

Kardinal Müller kritisiert Deutschen Bischofskonferenz: „Das Böse beim Namen nennen“

In seinem aktuellen Interview mit der katholischen Wochenzeitung Tagespost hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller die Deutsche Bischofskonferenz und ihren Aufruf, die AfD nicht zu wählen, kritisiert. Er warf den Geistlichen Opportunismus vor und betonte, dass sie nicht als Wahlhelfer für politische Parteien auftreten sollten.

Die Bischöfe hatten bei ihrer Frühjahrsvollversammlung erklärt, dass die AfD aufgrund ihrer Positionen zur nationalen Identität und anderen Themen nicht wählbar sei. Diese Entscheidung stieß bei Kardinal Müller auf Kritik, da er der Meinung ist, dass die Kirche sich nicht in die politische Arena einmischen sollte. Für ihn ist es wichtig, dass das Böse beim Namen genannt wird und dass man sich klar gegen Ungerechtigkeiten und Gewalt ausspricht.

Kardinal Müller hat sich in der Vergangenheit auch zu anderen kontroversen Themen in der katholischen Kirche positioniert. Er ist gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt. Seine Haltung sieht er als katholisch an und betont, dass er weder rechts noch links ist.

Seit seinem Ausscheiden aus der römischen Glaubenskongregation im Jahr 2017 ist das Verhältnis zwischen Kardinal Müller und Papst Franziskus angespannt. Müller wirft dem Kirchenoberhaupt vor, sich nicht klar genug zu aktuellen politischen Entwicklungen zu äußern, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.

Insgesamt zeigt das Interview mit Kardinal Müller, dass er weiterhin eine strenge konservative Position in der katholischen Kirche vertritt und sich gegen eine Vermischung von Religion und Politik ausspricht. Seine Äußerungen zeigen, dass es in der Kirche weiterhin unterschiedliche Meinungen zu gesellschaftlichen und politischen Themen gibt und dass die Diskussion darüber wichtig ist.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein