Katholische Kirche in Weil am Rhein verbietet Ehrenamtlerin wegen AfD-Kandidatur
Die Entscheidung der katholischen Kirchengemeinde in Weil am Rhein, einer Frau die ehrenamtliche Arbeit zu verbieten, weil sie für die AfD in den Gemeinderat kandidiert, sorgt derzeit für Diskussionen. Die Frau hatte bisher Kinder in zwei katholischen Kindergärten die Ostergeschichte vorgelesen. Doch aufgrund ihrer politischen Aktivitäten für die AfD sieht die Kirche eine Unvereinbarkeit mit ihren Grundsätzen.
Der Pfarrer der Weiler Kirchengemeinde, Gerd Möller, begründet diese Entscheidung damit, dass er der AfD eine völkisch-nationale Ausrichtung zuschreibt und diese nicht mit den christlichen Werten der Kirche vereinbar sei. Auch der Verfassungsschutz stuft die AfD in Teilen als rechtsextrem ein. Daher hält Möller eine AfD-Kandidatur für nicht vertretbar innerhalb einer ehrenamtlichen Tätigkeit in einer katholischen Einrichtung.
Die Entscheidung der Kirche stößt jedoch auch auf Kritik. Der Chef der AfD-Landtagsfraktion, Anton Baron, wirft der Kirchengemeinde vor, die Frau aufgrund ihrer politischen Überzeugung auszugrenzen und betont, dass sie sich während ihres Ehrenamtes nie politisch geäußert habe. Die Debatte zeigt einmal mehr die Ambivalenz zwischen politischer Betätigung und ehrenamtlicher Tätigkeit in kirchlichen Einrichtungen.
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob politische Aktivitäten mit ehrenamtlichen Tätigkeiten vereinbar sind und inwieweit sie den Grundsätzen und Werten der jeweiligen Organisation entsprechen. Die Debatte um die AfD-Kandidatur dieser Frau in Weil am Rhein verdeutlicht, dass hier unterschiedliche Auffassungen aufeinandertreffen und es wichtig ist, darüber im Dialog zu bleiben.