Die Tradition des Osterwitzes: Woher kommt sie und warum ist sie wieder im Trend?
Der Osterwitz – eine traditionelle, aber fast vergessene Geste des Lachens in der Kirche. Wussten Sie, dass das Erzählen eines Witzes am Ostermorgen im Gottesdienst als Osterwitz bezeichnet wird? Dieser Brauch hat eine lange Geschichte und hat seinen Ursprung in der Gegenbewegung gegen eine übertriebene Ernsthaftigkeit in der Liturgie.
Laut Pfarrer Rainer Maria Schießler, einem Mitautor des Buches „Das neue kleine Buch vom Osterlachen“, stammt dieser Brauch aus der Notwendigkeit, die Befreiung und Erlösung, die Ostern symbolisiert, zu feiern. Im Neuen Testament finden wir keinen lachenden Jesus, aber die Aufforderung von Paulus zu feiern und das Lachen in die Liturgie zu integrieren.
Obwohl der Brauch des Osterwitzes lange Zeit fast vergessen war, erlebt er jetzt eine Art Comeback. Bischof Stefan Oster aus Passau hat mit seinem Osterwitz auf YouTube richtig viral gegangen. Der Osterwitz soll die Freude über Ostern zum Ausdruck bringen, ist aber auch mit gewissen moralischen Grenzen verbunden.
Ein guter Osterwitz muss also zum Lachen bewegen, darf aber nicht verletzend sein oder gequältes Lachen verursachen. Pfarrer Schießler betont, dass das Lachen eine Form der Fitness für die Seele ist und dass die Kirche insgesamt mehr Lockerheit gebrauchen könnte.
Das Lachen in der Kirche und im Gottesdienst kann helfen, über sich selbst zu lachen und sich neu zu orientieren. Humorlose Menschen mögen es vielleicht nicht, aber das Lachen kann eine gute Möglichkeit sein, die Seele zu stärken und die Gemeinschaft zu stärken.
Also, warum nicht beim nächsten Gottesdienst einen Osterwitz teilen und die Freude über Ostern mit anderen teilen? Das Buch „Das neue kleine Buch vom Osterlachen“ von Pfarrer Rainer Maria Schießler ist sicherlich eine gute Inspirationsquelle dafür.