Emeritierter Kurienkardinal Walter Kasper plädiert für Reform des Kardinalskollegiums
In einem Symposium in Salzburg hat der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper für eine Reform der Aufgaben des Kardinalskollegiums plädiert. Dabei schlägt Kasper vor, die altkirchliche Tradition der Provinz- und Plenarkonzilien wieder aufleben zu lassen, um der Vielfalt an Kulturen und Kulturräumen in der Kirche besser gerecht zu werden. Hier könnten die Kardinäle als Vorsitzende der Plenarkonzilien in ihren jeweiligen Bereichen agieren, was zu einer Art Zwei-Kammer-System aus Bischofssynode und Kardinalsrat führen würde.
In seinem Vortrag wies Kasper auf die wechselhafte Geschichte des Kardinalats hin, das sich im Laufe der Zeit politisiert und für Machtspiele missbraucht wurde. Er betonte jedoch auch, dass die Aufgabe der Kardinäle heute darin bestehe, sich auf den Ursprung des Kardinalskollegiums zu besinnen: Evangelisierung und Eucharistiefeier in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom.
Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes und hat unter anderem die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Nur Kardinäle unter 80 Jahren dürfen am Konklave teilnehmen. Sie müssen gewisse Kriterien erfüllen, darunter die Priesterweihe und in Glaube, Sitte, Frömmigkeit sowie in Verwaltungsangelegenheiten ausgezeichnet sein.
Kasper betonte die Bedeutung einer Reform des Kardinalskollegiums im Zuge der synodalen Veränderung der Kirche und rief dazu auf, sich auf die ursprünglichen Aufgaben der Kardinäle zu besinnen, um eine zeitgemäße und effektive Funktion des Kardinalsrats zu gewährleisten.