Sicherheitskräfte umstellen Platz gegenüber der Kathedrale von Leon: Druck auf Bischof Rene Sandigo wächst
Der jüngste Vorfall in Nicaragua, bei dem die Sicherheitskräfte den Platz vor der Kathedrale von Leon umstellt haben, wirft erneut ein Schlaglicht auf das angespannte Verhältnis zwischen der Regierung von Präsident Daniel Ortega und der katholischen Kirche. Die Maßnahme gegen Bischof Rene Sandigo hat für Aufsehen gesorgt, da er eigentlich als der Bischof mit dem besten Draht zur Regierung gilt.
Der Grund für diese Einschüchterungsmaßnahme ist wahrscheinlich die Flucht des Vikars von Leon, Aurelio Lopez, der zuvor das Land ins Exil verlassen hat. Die Regierung scheint die Kirche ins Visier zu nehmen, nachdem diese im April 2018 die Demonstranten geschützt hat, als es zu schweren sozialen Unruhen kam.
Damals hatten Studenten gegen eine Umweltsünde protestiert, die schließlich in landesweite Proteste gegen die Regierung umschlugen. Die brutalen Repressionen des Regimes führten zu einem starken Anstieg der Spannungen zwischen Staat und Kirche. Die Sandinisten beschuldigten die Kirche der Anstiftung zum Terrorismus und viele Kirchenvertreter wurden daraufhin verhaftet oder gingen ins Exil.
Ein besonders brisanter Fall war die Verhaftung des Bischofs Rolando Alvarez, der 2022 verhaftet und später zu 26 Jahren Haft verurteilt wurde. Nach einer langen Zeit im Gefängnis stimmte er schließlich seiner Ausbürgerung zu. Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass die Regierung von Ortega weiterhin gegen regierungskritische Geistliche vorgeht und diese sogar ins Exil abschiebt.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Nicaragua weiter entwickeln wird und ob die internationale Gemeinschaft Druck auf die Regierung ausüben wird, um die Rechte der Kirche und anderer Oppositionsgruppen zu schützen. Die Lage in dem zentralamerikanischen Land bleibt weiterhin angespannt und die Freiheiten der Bürger und der Kirche sind ernsthaft bedroht.