Historisches Treffen: Anglikanische Primasse halten Zusammenkunft in Rom ab
Die anglikanische Kirche ist eine der großen christlichen Konfessionen weltweit und hat eine interessante Geschichte. Ursprünglich entstand sie in der Zeit der Reformation in England, als König Heinrich VIII. sich 1533 von der römisch-katholischen Kirche abwandte, weil der Papst seine Ehe nicht annullieren wollte. Als Oberhaupt der neuen Staatskirche setzte Heinrich VIII. sich selbst ein und bestimmte die Richtung der anglikanischen Kirche.
In den Anfangsjahren blieben die Anglikaner noch bei der katholischen Lehre, doch später setzten sich protestantische Einflüsse immer mehr durch. 1549 erschien das erste anglikanische Glaubensbuch, das „Book of Common Prayer“, welches bis heute eine wichtige Rolle in der anglikanischen Liturgie spielt.
Die anglikanische Kirche umfasst heute zwischen 77 und 85 Millionen Mitglieder und ist durch ihre Vielfalt geprägt. In Rom findet nun zum ersten Mal ein Treffen der leitenden Geistlichen der anglikanischen Weltgemeinschaft statt, bei dem auch Begegnungen mit dem Papst und anderen Vertretern der katholischen Kirche geplant sind.
Bei diesem Treffen soll über die Bedeutung und Möglichkeiten der Synodalität für die gesamte Kirche diskutiert werden. Auch das gemeinsame Gebet, Bibel-Studium und der Besuch heiliger Stätten stehen auf dem Programm. Eine besondere Beauftragung zu Zeugen der Einheit wurde bereits bei einem früheren Treffen in Rom und Canterbury ausgesprochen.
Die anglikanische Kirche hat also eine bewegte Geschichte und ist heute weiterhin aktiv im ökumenischen Dialog mit anderen christlichen Konfessionen. Die Begegnung mit dem Papst und anderen Vertretern der katholischen Kirche zeigt, dass der Dialog und die Suche nach gemeinsamen Wegen der Einheit und des gemeinsamen Glaubens weiterhin im Fokus stehen.