Christen in Thüringen: Zwischen Minderheitsstatus und öffentlichem Stand
In Thüringen haben die Kirchen einen Minderheitsstatus. In einem säkularen Umfeld ist es daher interessant zu betrachten, welchen Stand Christen in der Öffentlichkeit haben. Willi Wild, Chefredakteur der evangelischen Kirchenzeitung „Glaube+Heimat“, betont die Bedeutung der Mitglieder der Kirchen als die größte organisierte zivilgesellschaftliche Gruppe. Trotzdem gibt es mehr Menschen in Thüringen, die nichts mit dem Glauben anfangen können, als welche mit einem christlichen Menschenbild.
Wild verweist auf die Bedeutung von Veranstaltungen wie dem Katholikentag und dem Kirchentag, um die Glaubensgewissheit zu stärken und die frohe Botschaft nach außen zu tragen. Er stellt fest, dass Christen im öffentlichen Leben in Thüringen präsent sind, jedoch nicht überrepräsentiert, sondern eher als Galionsfiguren wahrgenommen werden.
Mit Blick auf den anstehenden Katholikentag in Thüringen äußert sich Wild positiv über die Entscheidung, nach Erfurt zu kommen und ein Zeichen zu setzen. Es sei wichtig, die Wurzeln im Glauben zu betonen und zu zeigen, dass das christliche Verständnis und der Umgang miteinander viel mit christlicher Ethik zu tun haben.
In Bezug auf die ökumenischen Beziehungen betont Wild die gute Zusammenarbeit zwischen evangelischen und katholischen Gemeindebriefen. Er sieht das Zusammenkommen als Christen wichtiger an als die Unterscheidung zwischen evangelisch und katholisch. Wild betont, dass es ein Stück Himmel sei, gemeinsam mit katholischen Christen Gottesdienst zu feiern.
In einem säkularen Umfeld, in dem Christen eher eine Minderheit sind, ist es also wichtig, den eigenen Glauben zu leben, Signale zu setzen und die Gemeinschaft unter Christen zu stärken. Es gilt, nicht auf die Zahl der Gläubigen zu schauen, sondern den Fokus auf Christus und die gemeinsamen Werte zu legen.