Neuer Erzbischof von Minsk und die Repressionen gegen die katholische Kirche in Belarus
Neuer Erzbischof von Minsk gewählt: Kirche in Belarus im Fokus von Repressionen
Die katholische Kirche in Belarus steht unter Druck. Nachdem sein Vorgänger Bischof Aleh Butkewitsch aus dem Amt geschieden ist, wurde nun der neue Erzbischof von Minsk gewählt: Staneuski. Der gebürtige Grodnoer wurde 1969 geboren und hat eine lange Karriere in der Kirche hinter sich. Nach seinem Studium in Lublin und verschiedenen Seelsorgeaufgaben wurde er 2013 von Papst Franziskus zum Weihbischof ernannt und 2021 zum Erzbischof von Minsk befördert.
Die katholische Kirche in Belarus erlebte seit dem Ende der Sowjetunion einen starken Aufschwung. Die Zahl der Pfarreien vervierfachte sich und mehr als eine Million der 9,4 Millionen Einwohner bekennen sich zum katholischen Glauben. Besonders im Westen des Landes, wo die polnische Minderheit stark vertreten ist, ist die katholische Kirche präsent.
Doch die politischen Entwicklungen in Belarus haben auch Auswirkungen auf die Kirche. Seit den Massenprotesten nach der umstrittenen Präsidentenwahl 2020 hat das Regime von Alexander Lukaschenko die Repressionen gegen die katholische Kirche massiv verschärft. Mehrere Geistliche sitzen aus fadenscheinigen Gründen im Gefängnis und die Behörden verweigern der Kirche die Nutzung bedeutender Gebäude.
Staneuski selbst hatte sich in der Vergangenheit kritisch zum politischen Geschehen geäußert und zum gewaltlosen Widerstand aufgerufen. Doch inzwischen meidet er öffentliche Kritik am Regime. Die Situation der katholischen Kirche in Belarus bleibt daher weiterhin angespannt und die Gläubigen sehen sich mit Herausforderungen und Einschränkungen konfrontiert.
Es bleibt zu hoffen, dass Staneuski als neuer Erzbischof von Minsk die Interessen der Gläubigen vertreten und sich für die Freiheit und Unabhängigkeit der Kirche einsetzen wird. Trotz der Repressionen und Einschränkungen steht die katholische Gemeinschaft in Belarus zusammen und hält an ihrem Glauben fest.