Papst Franziskus fordert: „Kirche weniger männlich machen“ – Neuerscheinung zum Thema und Austausch über Rolle der Frau
Papst Franziskus hat kürzlich im Vorwort zu einem neuen Buch betont, wie wichtig es ist, einander zuzuhören, um die Kirche weniger männlich zu gestalten. Der Papst betonte, dass die Kirche eine Gemeinschaft von Männern und Frauen ist, die den gleichen Glauben und die gleiche Taufwürde teilen. Das Buch mit dem Titel „Smaschilizzare la Chiesa?“ („Die Kirche ent-männlichen?“) enthält die Beiträge von zwei Theologinnen und einem Theologen, die auf Bitten des Papstes ihrem wichtigsten offiziellen Beratergremium, dem Kardinalsrat K9, präsentiert wurden.
Ein wichtiges Konzept, das in den Beiträgen des Buches diskutiert wird, ist das „petrinische und marianische Prinzip“ des Schweizer Theologen Hans Urs von Balthasar. Der petrinische Grundsatz bezieht sich auf die Ämter von Papst, Bischof und Priester, während das marianische Prinzip die Kirche als die Frau, die Braut Christi betrachtet. Papst Franziskus betonte kürzlich in einem Interview die Bedeutung, Positionen in der Römischen Kurie für Frauen zu öffnen und die Rolle der Frau in der Kirche zu stärken.
Die Diskussion über die Rolle der Frau in der Kirche setzt sich auch in der jüngsten Sitzung des K9 fort, bei der sich die Kardinäle und der Papst mit den Beiträgen von drei Gastrednerinnen befassten, darunter die anglikanische Bischöfin von Dorking, Jo Bailey Wells. Dies zeigt, dass die Thematik der Gleichberechtigung und Teilhabe von Frauen in der Kirche weiterhin im Fokus steht.
Das Engagement für die Rolle der Frau in der Kirche reicht auch über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus. Der Weltgebetstag der Frauen gilt als weltweit größte ökumenische Bewegung christlicher Laien, bei dem Christinnen aller Konfessionen in Form eines Wortgottesdienstes zusammenkommen. Der Weltgebetstag im Jahr 2024 steht unter dem Motto „… durch das Band des Friedens“ und widmet sich dem Thema Palästina.
Die Diskussion über die Rolle der Frau in der Kirche und das Streben nach Gleichberechtigung und Teilhabe sind wichtige Themen, die die Kirche weiterhin beschäftigen. Das Buch und die Diskussionen im K9 zeigen, dass die Kirche bestrebt ist, ein Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Perspektiven herzustellen, um ihre Gemeinschaft zu stärken und allen Mitgliedern gleichermaßen Raum zu geben.