Ministerium unterstützt Aufarbeitung von Sexualdelikten im Ausland

Der verstorbene Geistliche Dillinger steht im Zentrum von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs, die nun von Sonderermittlern aufgearbeitet werden. Die Sonderermittler hatten zuvor vergeblich um Informationen aus afrikanischen Ländern gebeten, um mögliche Erkenntnisse über Dillingers Tätigkeiten dort zu gewinnen. Doch verschiedene Stellen, darunter das Auswärtige Amt, hatten diese Anfragen ignoriert.

Nun hat das Ministerium jedoch erklärt, dass es das Ziel der rechtlichen Aufarbeitung unterstützt und Möglichkeiten prüfen will, die Kommission anderweitig zu unterstützen. Die Ermittlungen konzentrieren sich darauf, mögliche Opfer und Zeugen zu finden, wobei staatliche Stellen in den Untersuchungen nicht einbezogen werden sollen. Dies liegt unter anderem daran, dass in einigen afrikanischen Ländern Homosexualität unter Strafe steht und Zeugen negative Folgen befürchten könnten.

Laut den Erkenntnissen der Sonderermittler hat Dillinger in Deutschland mindestens 19 Personen sexuell missbraucht und zahlreiche weitere Personen sexuell belästigt. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Dillinger über Jahrzehnte das Gegenteil dessen vorgelebt hat, was er predigte.

Die „Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier“ (UAK) wurde unter anderem durch Missbrauchsbetroffene und Fachleute berufen, um solchen Fällen nachzugehen. Der Vorsitzende des Gremiums ist der frühere rheinland-pfälzische Justizminister Gerhard Robbers (SPD).

Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse die Ermittlungen in den afrikanischen Ländern zutage fördern werden und wie die Kommission in ihrem weiteren Vorgehen unterstützt werden kann, um Gerechtigkeit für die Opfer von Dillinger herzustellen.

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