Jugendstudie 2024: Nur 5% der Österreicher vertrauen Religionsgemeinschaften – Ö3-Studie zeigt Trend zum Individualismus
Die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2024, die von rund 30.000 jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren durchgeführt wurde, werfen ein interessantes Licht auf das Vertrauen der Jugendlichen in verschiedene Institutionen. Besonders bemerkenswert ist dabei die geringe Vertrauensquote von nur 5 Prozent in Religionsgemeinschaften. Insgesamt zeichnet sich ein Bild von Individualismus und Selbstbestimmung unter der Generation Z ab.
Nur 5 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, sehr viel Vertrauen in Religionsgemeinschaften zu haben. 25 Prozent äußerten ein ziemliches Vertrauen, während 37 Prozent wenig und 33 Prozent gar kein Vertrauen hatten. Ähnlich sah es auch beim Vertrauen in Politik und Medien aus, wobei Hilfsorganisationen, die Polizei und die Wissenschaft besser abschnitten.
Interessanterweise geben dennoch 59 Prozent der Befragten an, religiöse Feste zu feiern, und 24 Prozent gehen regelmäßig in den Gottesdienst. Dies zeigt, dass religiöse Rituale und Traditionen noch immer einen gewissen Stellenwert im Leben vieler junger Menschen haben.
Die Autoren der Studie deuten die Ergebnisse als Ausdruck einer selbstbewussten Generation, die ihren eigenen Weg geht und sich von gesellschaftlichen Erwartungen löst. Nach Jahren der Unsicherheit und Krise orientiert sich die Generation Z pragmatisch an ihren eigenen Bedürfnissen und Werten. Sicherheit und Klarheit stehen dabei für ihr eigenes Leben im Vordergrund.
Die Studie zeigt, dass die Jugendlichen weniger von einem „Traum von einer besseren Welt“ geleitet werden, sondern vielmehr ihr eigenes Leben in die Hand nehmen und individuell gestalten. Dies wird nicht als reiner Egoismus interpretiert, sondern als Ausdruck eines ausgeprägten Selbstbewusstseins und der Wertschätzung der eigenen Werte.
Die Ö3-Jugendstudie wird vom Sozialforschungsinstitut „Foresight“ wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Die Daten wurden mittels einer Online-Befragung erhoben und geben Einblick in die Einstellungen und Lebensweisen der jungen Generation. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen in Zukunft weiterentwickeln werden.