Priestermangel in der katholischen Kirche: Warum junge Priester mit der modernen Welt fremdeln
Die katholische Kirche steht vor einem Problem: einem Mangel an Priestern. Und diejenigen, die sich für den Beruf entscheiden, haben oft Schwierigkeiten, sich mit der modernen Welt zu identifizieren. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die von Matthias Sellmann, dem Direktor des Zentrums für angewandte Pastoralforschung an der Universität Bochum, durchgeführt wurde.
Sellmann betont die dringende Notwendigkeit eines Kurswechsels in Bezug auf die Haltung der jungen Priester gegenüber der modernen Gesellschaft. Sie sehen sich nicht als „gestalterische Führungskräfte“ und haben Schwierigkeiten, sich mit den Anliegen von Kirchenreformen auseinanderzusetzen. Dies könnte dazu führen, dass die Kirche und die Gesellschaft nicht kreativ miteinander interagieren.
Eine Reform der Ausbildung der Priester wird von Michael Gerber, dem Bischof von Fulda, unterstützt. Die Frage, was ein Pfarrer eigentlich tun soll und welche Aufgaben von anderen übernommen werden können, muss neu gestellt werden. Es besteht auch die Notwendigkeit, die Diskussion über Reformen und den Priestermangel zu erweitern und nicht nur auf das Thema des Zölibats zu reduzieren.
Die Zahl der Priesterweihen in Deutschland ist seit 1992 drastisch gesunken, was auf einen schrumpfenden Pool potenzieller Nachwuchspriester hindeutet. Die meisten Männer, die sich für den Priesterberuf entscheiden, stammen aus einem eher traditionellen, konservativen Milieu, das jedoch schwindet.
Es ist klar, dass die katholische Kirche vor großen Herausforderungen steht, wenn es darum geht, den Priesternachwuchs zu sichern und die Priester auf die modernen Anforderungen der Gesellschaft vorzubereiten. Eine Reform der Ausbildung und der Denkweise der Priester ist dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass die Kirche auch in Zukunft eine relevante Rolle spielen kann.