Kardinal Fernández betont: „Es gibt oft mehr als nur Schwarz und Weiß“

Neue Normen zum Thema Übernatürlichkeit: Pressekonferenz im Vatikan – auch Diskussion über Medjugorje

Der Vatikan hat an diesem Freitag eine Pressekonferenz abgehalten, um die neuen Normen zum Thema Übernatürlichkeit vorzustellen. Kardinal Víctor Manuel Fernández erklärte, dass diese Normen Leitlinien sind, um eine Unterscheidung zu treffen, wenn es in der christlichen Gemeinschaft Vorkommnisse gibt, die über das Gewöhnliche hinausgehen. Es wurden verschiedene Phänomene diskutiert, die der Heilige Geist hervorrufen kann, um die Gemeinschaft zu stimulieren.

Es wurde betont, dass eine Übernatürlichkeits-Feststellung sehr gewichtig ist, da sie bedeuten würde, dass etwas von Gott komme. Daher sei es wichtig, die Lage sorgfältig zu prüfen und sicherzustellen, dass echte Handlungen des Heiligen Geistes nicht mit menschlichen Bedürfnissen oder Phantasien verwechselt werden. Die Kirche hat klar gemacht, dass Gläubige nie gezwungen sind, solchen Phänomenen Glauben zu schenken.

Es wurde auch auf mögliche Manipulationen und schwere Verstöße im Zusammenhang mit übernatürlichen Phänomenen hingewiesen. Artikel 15 des Dokuments listet die negativen Kriterien auf, zu denen das offensichtliche Streben nach Profit und Macht gehört. Es ist wichtig, immer das Evangelium im Blick zu behalten und zu unterscheiden, was wirklich von göttlicher Natur ist.

In Bezug auf Medjugorje wurde erwähnt, dass die bisherigen Entscheidungen weiterhin gültig sind, es sei denn, es gibt neue Erkenntnisse oder Anfragen. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Heilige Stuhl die angeblichen Marienerscheinungen in Medjugorje bisher nicht als echt anerkannt hat. Papst Franziskus hat jedoch seelsorgliche Strukturen für die Pilgerströme nach Medjugorje ausgebaut.

Es wurde deutlich gemacht, dass es nicht immer eine Übernatürlichkeits-Erklärung braucht, um einen Ort zu einem Wallfahrtsziel zu machen. Beispiele wie Lourdes, Fatima oder Guadalupe zeigen, dass der enorme Zulauf nicht von einer offiziellen Übernatürlichkeitserklärung abhängig ist.

Insgesamt betonte die Pressekonferenz die Notwendigkeit von Unterscheidung und Vorsicht im Umgang mit möglicherweise übernatürlichen Phänomenen. Es wurde darauf hingewiesen, dass alles gut geprüft werden muss und entsprechend dem Kirchenrecht gehandelt werden soll. Die neuen Normen sollen dabei helfen, klare Entscheidungen in solchen Fällen zu treffen.

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