Historischer Schritt im Erzbistum München und Freising: Synodales Gremium mit Laienmehrheit tagt erstmals
Im Erzbistum München und Freising wurde kürzlich ein historischer Schritt hin zu einer synodalen Kirche gemacht. Zum ersten Mal tagte das neu gegründete Synodale Gremium, in dem die Mehrheit der Mitglieder aus Laien besteht. Dies ist eine direkte Umsetzung der Forderungen des „Synodalen Wegs“, der in Deutschland diskutiert wird. Auch Papst Franziskus hat eine Weltsynode angestoßen, um neue Formen der Zusammenarbeit in der Kirche zu erproben.
Kardinal Reinhard Marx äußerte sich positiv zu dieser Entwicklung und betonte die Bedeutung von gemeinsamen Diskussionen und Entscheidungsfindungen. Ziel sei es, trotz unterschiedlicher Meinungen eine möglichst große Einmütigkeit bei anstehenden Entscheidungen zu erzielen.
Das erste Treffen des Gremiums wurde von einer offenen und positiven Atmosphäre geprägt, wie Armin Schalk, Vorsitzender des Münchner Diözesanrats, berichtet. Alle Mitglieder seien froh, dass es nun losgeht.
In den kommenden Sitzungen des Gremiums stehen bereits konkrete Themen auf der Agenda. Unter anderem wird über die Trau-Assistenz für Laien, die Möglichkeit der Predigt in der Eucharistiefeier und die Taufbefugnis für Laien diskutiert. In einigen Diözesen dürfen Laien bereits bestimmte Aufgaben übernehmen, wie die Taufe spenden, aufgrund des Priestermangels und kirchenrechtlicher Auslegungen.
Das Synodale Gremium setzt sich aus 15 Personen zusammen, darunter Vertreter des Diözesanrats, des Diözesansteuerausschusses, des Priesterrats und des Bischofsrats. Diese vielfältige Zusammensetzung soll verschiedene Perspektiven und Erfahrungen in die Entscheidungsprozesse einbringen und zu einer synodalen Kirche im Erzbistum München und Freising beitragen.