Pfarrer Johannes Quirl im Interview: „Die Sorge und die Fürsorge liegen mir mehr“

Seit 31 Jahren leitet Pfarrer Johannes Quirl die Pfarrei in der Kölner Südstadt und im Severinsviertel. In einem Interview mit DOMRADIO.DE erzählt er von seinen Erfahrungen als Pastor und Pfarrer. Er betont, dass er sich lieber als Pastor bezeichnet, da für ihn das Wort „Pfarrer“ eher mit Verwaltungsaufgaben verbunden ist, während „Pastor“ die Bedeutung des Hirten, also der Sorge und Fürsorge für die Gemeinde, beinhaltet.

Als Rheinländer fühlt sich Quirl in Köln sehr wohl und betont, dass die Mentalität des Rheinländers, trotz mancher Frotzeleien, gut zu ihm passt. Er spricht auch über die Veränderungen in seinem Beruf in den letzten 44 Jahren und bedauert, dass heutzutage viele, die zum Priesteramt berufen sind, nicht mehr aus der Gemeindearbeit kommen und somit die Wurzeln in der Gemeinde fehlen.

Besonders beunruhigt ihn die Entwicklung, dass die Gesellschaft und auch das Ansehen von Priestern sich stark verändert haben. Die Priesterstudie, die kürzlich veröffentlicht wurde, bestätigt seine Bedenken. Er spricht auch darüber, wie wichtig es ist, sich auf die Wurzeln der Kirche zu besinnen und die frohe Botschaft den Menschen wieder näher zu bringen.

Quirl plädiert dafür, die Gleichwertigkeit der Menschen zu betonen und spricht sich klar für die Öffnung der Ämter für Frauen aus. Mit Blick auf seinen anstehenden Ruhestand im August und seinen 70. Geburtstag im November freut er sich einerseits auf die gewonnene Freiheit, andererseits fällt ihm der Abschied nach 31 Jahren auch schwer.

Insgesamt zeigt das Interview, dass Pfarrer Johannes Quirl mit Herzblut seinem Beruf als Pastor nachgeht und sich weiterhin für eine lebendige und offene Kirche einsetzt, die den Menschen nahe ist und die frohe Botschaft verkündet.

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