„Die Rolle des Weins in Trinkliedern: Ein Interview mit Musikwissenschaftlerin Sonja Tröster“

Trinklieder sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Musikgeschichte. Dabei wird oft der Alkohol, insbesondere Wein, besungen. Aber warum ist das so? Die Musikwissenschaftlerin Sonja Tröster von der Universität Wien gibt uns Einblicke in die Welt der Trinklieder.

In vielen Fällen wurden Trinklieder tatsächlich beim Singen getrunken oder das Trinken selbst wurde in den Liedern besungen. Der Wein spielt dabei eine zentrale Rolle, aber auch Bier oder Most können Thema sein. Oftmals handelt es sich um Lieder, die auf geistlichen Festen getrunken und gesungen wurden. Ein Beispiel dafür ist das Fest des Heiligen Martins, das viele Trinklieder inspirierte. Der 11. November, an dem das Fest gefeiert wird, markiert auch den Beginn der Fastenzeit vor Weihnachten und wird daher gerne ausgelassen gefeiert.

Interessanterweise integrieren Komponisten gelegentlich auch geistliche Elemente in die Trinklieder. So kann es vorkommen, dass im Text plötzlich liturgische Passagen auftauchen, die das Lied mit einer spirituellen Note versehen.

Der Reiz, über Alkohol zu singen, besteht schon seit der Antike. Vor allem in der Renaissance wurde oft die Verbindung zwischen Singen und Wein gelobt, da der Alkohol die Hemmungen nimmt und das Singen fröhlicher macht.

In einem kürzlichen Interview mit dem DOMRADIO.DE berichtete Sonja Tröster von einer Tagung in Essen, bei der Trinklieder von der Antike bis hin zu modernen Beispielen thematisiert wurden.

Es ist faszinierend zu sehen, wie vielfältig und zeitlos das Thema der Trinklieder ist. Ob in alten Zeiten oder heute, das Singen und der Genuss von Alkohol gehen oft Hand in Hand und sorgen für gute Stimmung und Geselligkeit.

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