Junge Evangelikale unter 30 Jahren nehmen verstärkt Amillennialismus und Postmillennialismus an: Studie enthüllt Veränderungen in Endzeit-Theologie
Junge Evangelikale in den USA neigen zunehmend dazu, amillennialistische und postmillennialistische Überzeugungen zu unterstützen, während ihr Engagement für Israel abnimmt. Dies zeigt eine kürzlich durchgeführte Studie.
Laut einem Artikel in der Jerusalem Post ist die Unterstützung für Israel unter jungen Evangelikalen in den letzten drei Jahren um mehr als 50% gesunken. Dies geht aus dem Buch „Christian Zionism in the Twenty-First Century: American Evangelical Opinion on Israel“ von Kirill M. Bumin, Ph.D., und Motti Inbari hervor.
Die Studie basierte auf drei Umfragen, die zwischen 2018 und 2021 durchgeführt wurden und den generationalen Unterschied in den religiösen Überzeugungen und politischen Einstellungen der Evangelikalen in den USA untersuchten. Es stellte sich heraus, dass immer weniger junge Evangelikale unter 30 Jahren Israel unterstützen und stattdessen amillennialistische und postmillennialistische Positionen einnehmen.
Die Autoren der Studie erklären dies damit, dass jüngere Evangelikale von der Vielfalt und Jugendlichkeit der amillennialistischen und postmillennialistischen Pastoren angezogen werden, was zu einem Wandel in ihren eschatologischen Ansichten führt. Diese jungen Evangelikalen denken immer weniger über die Rolle Israels und des jüdischen Volkes in den Endzeiten nach.
Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Unterstützung für Israel und die pro-israelische Haltung bei postmillennialistischen Positionen zunehmend an Bedeutung verliert, da diese Strömung einen stärkeren Fokus auf soziale Gerechtigkeit und die Verbesserung der menschlichen Verhältnisse durch soziales Engagement legt.
Ein anderer Grund für den Rückgang der Unterstützung für Israel könnte laut Experten wie Richard Land auch der Einfluss von kulturellem Marxismus in amerikanischen Universitäten sein. Land erklärt, dass diese Ideologie Israel oft als Unterdrückerstaat betrachtet und zu einer Abnahme der pro-israelischen Haltung unter jungen Evangelikalen führt.
Es wird deutlich, dass Unterschiede in eschatologischen Überzeugungen, der Einfluss von akademischen Strömungen und sozialen Bewegungen sowie die Verfügbarkeit von Informationen im Internet dazu beitragen, dass junge Evangelikale vermehrt alternative theologische Sichtweisen annehmen.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung einen Wandel innerhalb der evangelikalen Gemeinschaft, der weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis von Endzeitevents, Israel und die Rolle der Christenheit in der Welt haben könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen in Zukunft weiterentwickeln werden.