Biketaxis beim Katholikentag: Inklusive Gespräche auf Rädern
In Erfurt war kürzlich etwas ganz Besonderes los: Während des Katholikentages waren dort zwei Biketaxis unterwegs, um Menschen rund um das Thema Inklusion zu informieren und ins Gespräch zu bringen. Doch wer waren diejenigen, die in den Rikschas saßen und die Passagiere durch die Stadt chauffierten? Vera Thamm, Fachkraft für Kinder- und Jugendarbeit beim DJK Landesverband NRW, gab im Interview mit DOMRADIO.DE einige interessante Einblicke.
Die Biketaxis wurden von einem professionellen Unternehmen gemietet, sodass auch die Fahrer gleich mit dabei waren. Dabei gab es schon einige spannende Gespräche mit den Passagieren, die von einem Theologen bis hin zu Menschen aus Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung reichten. Thamm berichtete, dass die Gespräche oft sehr persönlich wurden und tiefgehende Einblicke in die Erfahrungen der Passagiere mit Menschen mit Behinderung ermöglichten.
Besonders berührend waren für Thamm die Momente, in denen die Passagiere von enttäuschenden Erfahrungen oder überraschenden Freundschaften erzählten. Durch die offenen Gespräche konnte einiges an Vorurteilen abgebaut und ein tieferes Verständnis für das Thema Inklusion geschaffen werden. Thamm selbst hat auch eine Beeinträchtigung und trug offen über ihre Erfahrungen damit, was oft zu weiteren Fragen der Passagiere führte. Sie betonte jedoch, dass sie lieber gefragt wird, als dass hinter ihrem Rücken getuschelt wird.
Für Thamm und ihr Team war es wichtig, durch die Biketaxifahrten Barrieren im Kopf abzubauen und offene Gespräche über das Thema Inklusion zu führen. Auch wenn das Wetter mal nicht mitspielte, waren alle flexibel und gut gelaunt dabei. Ein besonderes Highlight war die Fahrt mit Katrin Göring-Eckardt.
Die Aktion der Biketaxis während des Katholikentages war also nicht nur eine originelle Art der Fortbewegung, sondern auch eine tolle Möglichkeit, über das Thema Inklusion ins Gespräch zu kommen und Vorurteile abzubauen. Mit offenen Herzen und interessanten Gesprächen konnten die Passagiere und Fahrer viel voneinander lernen und neue Perspektiven gewinnen.