Katholikentag in Erfurt setzt sich für gerechtere Verteilung des weltweiten Reichtums ein
Der Deutsche Katholikentag in Erfurt hat in diesem Jahr wichtige politische und gesellschaftliche Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Besonders die Forderung nach einer gerechteren Verteilung des weltweiten Reichtums hat hohe Wellen geschlagen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze sprach sich für eine globale Milliardärssteuer aus, die von den reichsten 3.000 Menschen weltweit zwei Prozent ihres Vermögens abverlangen soll. Mit diesem Geld sollen vor allem Ungerechtigkeiten im internationalen Handelssystem bekämpft werden.
Ein weiteres drängendes Thema war die Forderung nach einem weltweiten Verbot von Kinderarbeit. Es gibt immer noch untragbare Arbeitsbedingungen auf der ganzen Welt, vor allem im Globalen Süden. Die Ministerin betonte, dass soziale Mindeststandards keine Frage von Freiwilligkeit sein dürfen und dass das europaweit beschlossene Lieferkettengesetz wichtige Standards für den internationalen Handel setzt.
Auch die Kirchen wurden während des Katholikentags in die Verantwortung genommen. Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, rief die Kirchen zu Demut auf, besonders mit Blick auf den Missbrauchsskandal. Sie betonte, dass die Institution Kirche große Schuld auf sich geladen habe und dass Vergebung fordern nicht angebracht sei, solange man selbst zu den Schuldnern gehört.
Der katholische Theologe Thomas Söding äußerte sich optimistisch zum Synodalen Weg und forderte eine neue Art des katholischen Seins, die auch die Mitspracherechte des Kirchenvolkes stärkt. Reformen werden von der großen Mehrheit der Kirchenmitglieder in Deutschland verlangt, doch einige katholische Bischöfe stehen dem Vorhaben kritisch gegenüber.
Der Deutsche Katholikentag endet an diesem Sonntag und hat wichtige Impulse für eine gerechtere Welt gesetzt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die politischen und gesellschaftlichen Forderungen in die Tat umgesetzt werden können. Die Diskussionen und Debatten auf dem Katholikentag in Erfurt haben gezeigt, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, um eine gerechtere und menschenwürdigere Welt für alle zu schaffen.