Die Entwicklung der Papstkleidung: Von Rot zu Weiß – Ein Gespräch mit Vatikanexperte Ulrich Nersinger

Die Soutane des Papstes ist ein Symbol, das viele Menschen auf der ganzen Welt erkennen. Doch wie ist es dazu gekommen, dass die Soutane weiß ist und bodenlang getragen wird? In einem Interview mit dem Vatikanexperten und Autor Ulrich Nersinger auf DOMRADIO.DE werden einige interessante Fakten über die Entstehung und die Herstellung der Papstkleidung aufgedeckt.

Ursprünglich war die Farbe der Päpste nicht das heutige Weiß, sondern ein tiefes Rot, das von den römischen Kaisern übernommen wurde. Auch der Papstmantel war traditionell rot. Die weiße Soutane, wie wir sie heute kennen, ist jedoch eine relativ späte Erscheinung, die erst in den 1850er Jahren unter Papst Pius IX. eingeführt wurde. Diese „Abito Piano“ genannte Form der Soutane prägt bis heute das Bild des Papstes und anderer geistlicher Würdenträger.

Ein bekannter Schneider in Rom, die Firma Gammarelli, ist seit dem späten 18. Jahrhundert für die Anfertigung der Papstkleidung verantwortlich. Die meisten Päpste haben Soutanen aus diesem renommierten Haus getragen, mit Ausnahmen wie Pius XII. und Benedikt XVI., der sich aus ökonomischen Gründen für einen anderen Schneider entschied. Papst Benedikt XVI. wurde auch wegen seiner roten Schuhe, die von einem Schuhdesigner entworfen wurden, in den Medien bekannt.

Papst Franziskus dagegen bevorzugt schlichte Kleidung und trägt meistens orthopädische Schuhe aufgrund von Gelenkproblemen. Es bleibt jedoch unklar, ob der Papst bei der Auswahl von Stoffen und Kleidung auf Nachhaltigkeit achtet.

Insgesamt bietet das Interview mit Ulrich Nersinger interessante Einblicke in die Geschichte und die Herstellung der Papstkleidung. Es zeigt, dass die traditionelle Kleidung des Papstes nicht nur ein Symbol des Glaubens, sondern auch ein Stück Handwerkskunst und Geschichte ist.

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