Die soziale Lage in Guinea-Bissau: Ein Gespräch mit Bruder Armando Cossa

Die Situation in Guinea-Bissau ist derzeit äußerst schwierig. Die politische Instabilität hat zu einer geschwächten Wirtschaft und einer stark verschlechterten sozialen Lage geführt. Dies berichtet Bruder Armando Cossa, der Kustos der OFM-Kustodie „São Francisco de Assis“ in Guinea-Bissau, in einem Interview mit DOMRADIO.DE.

Bruder Armando betont die große Nachfrage nach sozialen Diensten, insbesondere im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Sowohl Christen, Muslime als auch Anhänger afrikanischer Religionen suchen Unterstützung bei den Franziskanern, die neben der Evangelisierung auch einen Schwerpunkt auf soziale Arbeit legen.

In Guinea-Bissau leben Christen, Muslime und Anhänger afrikanischer Religionen traditionell friedlich zusammen, auch in gemischten Familien. Dennoch kam es in letzter Zeit vereinzelt zu religiösen Spannungen, hauptsächlich ausgelöst durch externe Einflüsse.

Eine der größten Herausforderungen für Guinea-Bissau ist der Klimawandel, der sich vor allem durch den Anstieg des Meeresspiegels bemerkbar macht. Im Küstengebiet werden regelmäßig Reisfelder überflutet und zerstört, was die Nahrungsmittelversorgung gefährdet.

Die Franziskaner spielen eine wichtige Rolle in Guinea-Bissau, insbesondere im Bereich der Gesundheitsversorgung. Ein Leprakrankenhaus, das bereits seit den 1950er Jahren existiert, bietet medizinische Hilfe für Leprakranke und unterernährte Kinder an.

Bruder Armando besuchte zum ersten Mal Deutschland, um sich persönlich bei den Unterstützern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu bedanken. Er lobt die finanzielle Hilfe für Deiche zum Schutz vor Überflutungen und betont die Bedeutung internationaler Partnerschaften für die Arbeit vor Ort.

Abschließend betont Bruder Armando, dass Guinea-Bissau ein gutes Beispiel für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Religionen ist. Auch das Miteinander der unterschiedlichen Stämme sei geprägt von gegenseitiger Hilfe.

Insgesamt zeigt das Interview mit Bruder Armando Cossa die wichtige Arbeit der Franziskaner in Guinea-Bissau und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und die Unterstützung durch Spenden tragen maßgeblich zur Bewältigung der Probleme bei.

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