Der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt: Ein Blick hinter die Kulissen
Der Katholikentag – ein Großevent der katholischen Kirche, bei dem sich Gläubige aus ganz Deutschland treffen, um zu diskutieren, zu feiern und gemeinsam ihren Glauben zu leben. Doch dieses Jahr findet der Katholikentag nicht in einer großen deutschen Metropole statt, sondern in Erfurt, in der tiefen ostdeutschen Diaspora. Eine ungewohnte, aber wichtige Entscheidung, die die Organisatoren vor einige Herausforderungen stellt.
In einem abgelegenen Gewerbegebiet am Rande der Erfurter Innenstadt hat die Geschäftsstelle des Katholikentags ihren Sitz. Rund 35 Mitarbeiter arbeiten dort daran, die Großveranstaltung mit rund 20.000 Besuchern zu organisieren. Doch allein mit dem festen Team ist eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen – ehrenamtliche Helfer sind unerlässlich. Und hier kommt die Ökumene ins Spiel.
Die enge Zusammenarbeit mit der mitteldeutschen evangelischen Landeskirche ist unerlässlich, um den Katholikentag in Erfurt erfolgreich umzusetzen. Kirchen und Gemeindezentren werden zur Verfügung gestellt, ökumenische Projekte werden ins Leben gerufen und auch im Alltag wird die Ökumene gelebt. Die gelebte Ökumene ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Bereicherung für beide Konfessionen.
Die Veranstaltung in Erfurt betrachtet auch gesellschaftliche Themen wie das Erstarken der AfD in Ostdeutschland und bietet Raum für Diskussionen und Gespräche. Das Programm besteht zu einem großen Teil aus Veranstaltungen, die zum Nachdenken und Dialog anregen sollen. Auch die Bevölkerung nimmt dieses Angebot an und zeigt großes Interesse an den Themen des Katholikentags.
Die Ökumene in der Mitte, ein Gemeinschaftsprojekt der Bistümer Erfurt und Magdeburg sowie der evangelischen Landeskirchen in Anhalt und Mitteldeutschland, bietet ebenfalls Raum für Gespräche und den Austausch über Glauben und Kirche. Auf dem Erfurter Anger, der belebten Einkaufsstraße, kommen Menschen zusammen, um gemeinsam über ihre Sehnsüchte und Wünsche nachzudenken und dabei auch über die Ökumene zu sprechen.
Der Katholikentag in Erfurt zeigt, wie wichtig und bereichernd die Ökumene für die Kirchen und die Gesellschaft sein kann. Durch die enge Zusammenarbeit und den Dialog zwischen den Konfessionen können nicht nur große Veranstaltungen erfolgreich umgesetzt werden, sondern es entsteht auch Raum für zwischenmenschliche Begegnungen und den Austausch über wichtige gesellschaftliche Themen. Die Ökumene lebt – nicht nur an besonderen Ereignissen wie dem Katholikentag, sondern auch im Alltag der Gläubigen.