Abgrenzung von der AfD: Gesellschaftlicher Konsens wächst

Die bevorstehenden Wahlen im Jahr 2024 werfen bereits jetzt ihre Schatten voraus. Insbesondere die Europawahl und die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie weitere Wahlen auf kommunaler Ebene stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Dies betonte auch Professorin Sabrina Mayer, die für politische Soziologie an der Uni Bamberg tätig ist.

In einem Vergleich zu früheren Wahlen, bei denen vor allem Einzelpersonen ihre Meinungen äußerten, sind die Aufrufe dieses Mal deutlicher und organisierter. Dies sei einerseits auf das Aufkommen und Erstarken der AfD zurückzuführen, aber auch darauf, dass die Positionen dieser Partei immer klarer erkennbar seien. Die Abgrenzung von der AfD wird mittlerweile als ein sinnvolles Mittel für einen langfristigen Umgang angesehen.

Früher gab es einen Schutzeffekt der Religion, insbesondere für katholische Gläubige, gegen die Wahlpräferenz für rechtsextreme Parteien. Doch durch die Individualisierung des Wahlverhaltens hat sich dieses Bild gewandelt. Heutzutage sind konfessionelle Bindungen und Religiosität kein Hindernis mehr für die Wahl der AfD.

Die öffentliche Wahrnehmung spielt dabei eine wichtige Rolle, denn wenn verschiedene Institutionen sich gegen die AfD positionieren, entsteht ein gesellschaftliches Bild, dass die Ablehnung der Partei nicht nur parteipolitisch motiviert ist. Die Abgrenzung wird so zu einer gesamtgesellschaftlichen Frage.

Die katholischen und evangelischen Kirchen haben sich klar von der AfD distanziert und dazu aufgerufen, rechtsextreme und nationalistische Positionen abzulehnen. Die Vertreter der Kirchen betonen, dass diese Haltungen nicht mit den Werten und dem Auftrag Jesu vereinbar seien. Somit sind Kandidaten der AfD nach Ansicht der Kirchen nicht wählbar.

Insgesamt zeigt sich also, dass die politische Landschaft in Deutschland vor den Wahlen 2024 in Bewegung ist. Die klare Positionierung gegen rechtsextreme und nationalistische Gedankengut wird von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren unterstützt und soll dazu beitragen, diese Parteien von der politischen Macht fernzuhalten und demokratische Werte zu stärken.

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