Anglikanische Bischöfin berät Vatikan bezüglich der Rolle der Frauen

„Bischöfin Jo Wells im Interview: Die Rolle der Frau in der Kirche und die Entwicklung in der katholischen Kirche“

Die Bischöfin Jo Wells wurde kürzlich von Papst Franziskus zu einer Beratung über die Rolle der Frau in der Kirche eingeladen. In einem Interview mit DOMRADIO.DE sprach sie darüber, wie es dazu kam und wie sie als weibliche Bischöfin im Vatikan empfangen wurde.

Wells erzählte, dass sie von Schwester Linda Pocher eingeladen wurde, gemeinsam mit einer italienischen Ordensfrau vor dem Kardinalsrat zu sprechen. Es sei ein herzlicher und warmer Empfang gewesen, und die Teilnehmer hätten in einen konstruktiven Dialog eingetreten.

Die Bischöfin ist selbst in der anglikanischen Kirche tätig, die bereits Mitte der 1990er Jahre Frauen im Priesteramt weihte. Dieser Prozess war allerdings langwierig und von Diskussionen geprägt. Die Anglikaner hätten ebenfalls unterschiedliche Ansichten gehabt, aber letztendlich sei die Entscheidung zur Frauenordination gefallen.

In Bezug auf die Einheit der Kirche erklärte Wells, dass es auch in der anglikanischen Kirche unterschiedliche Ansichten gebe, aber man bemühe sich, diese in Einklang zu bringen. Sie betonte, dass es wichtig sei, in einer Kirche mit Meinungsunterschieden klar zu kommen.

Die Bischöfin äußerte Verständnis für die Bemühungen der katholischen Kirche, die Getauften auf allen Ebenen stärker in den Dienst an der Kirche zu involvieren. Sie sieht in der Berufung von Frauen zur Synode ein positives Zeichen. Obwohl Papst Franziskus den Schritt der Weihe für Frauen nicht unterstützt, betonte Wells, dass die Anerkennung des Charismas von Frauen in der katholischen Kirche positiv sei.

Das Interview mit Bischöfin Jo Wells gibt Einblick in die komplexe Diskussion über die Rolle der Frau in der Kirche und verdeutlicht, dass diese Thematik in verschiedenen Konfessionen unterschiedlich gehandhabt wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen in Bezug auf die Frauenordination in der katholischen Kirche weiter gestalten werden.

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