Ein Interview mit Shadi Khalloul – Katholische Weltbericht

Shadi Khalloul: Der Hüter des aramäischen Erbes in Israel

Shadi Khalloul ist ein Mann, der seine Berufung gefunden hat und sich für die Rechte der aramäischen Christen in Israel einsetzt. Seine Geschichte beginnt, als er in einem Kurs an der University of Nevada Las Vegas die Aussage hört, dass Aramäisch eine tote Sprache sei. Daraufhin erklärt er, dass die Sprache noch lebendig ist und von den Maroniten im Nahen Osten gesprochen wird. Diese Erfahrung führt dazu, dass er seine Karrierepläne in den USA aufgibt und nach Israel zurückkehrt, um sich für seine Gemeinschaft einzusetzen.

In Israel setzt sich Khalloul dafür ein, dass die aramäischen Christen nicht mehr als „arabische Christen“ bezeichnet werden, sondern als eine eigenständige ethnisch-religiöse Gruppe anerkannt werden. Er gründet Programme, um aramäischen Jugendlichen die Sprache beizubringen und kämpft dafür, dass sie ein eigenes Bildungscurriculum erhalten. Seine Bemühungen haben dazu geführt, dass die aramäischen Christen in Israel nicht mehr gezwungen sind, sich als „arabische Christen“ zu identifizieren.

Die Verbindung zwischen den aramäischen Christen und den Juden in Israel geht laut Khalloul auf eine gemeinsame kulturelle Geschichte zurück, die tausende von Jahren zurückreicht. Er betont, dass die Verbindung zwischen den Aramäern und den Juden kultureller Natur ist und nicht auf genetische Merkmale zurückzuführen ist. Seine Unterstützung für Israel basiert auch auf der Tatsache, dass aramäische Christen in anderen Teilen des Nahen Ostens seit Jahrhunderten verfolgt und unterdrückt werden.

Khalloul äußert auch Bedenken hinsichtlich der aktuellen Situation in Gaza und Israel, insbesondere im Hinblick auf die Bedrohung durch Hamas. Er warnt davor, dass die Christen im Gazastreifen unter der Herrschaft von Hamas leiden und dass ihre Existenz dort gefährdet ist. Seiner Meinung nach müssen die Christen im Westen auf die Bedrohungen aufmerksam werden, denen die nicht-muslimischen Minderheiten im Nahen Osten ausgesetzt sind.

Trotz der schwierigen Situation in der Region hat Khalloul eine visionäre Hoffnung für die Zukunft. Er träumt von einer Stadt, in der aramäische Christen ihre kulturelle Identität bewahren können und in der Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um die Sprache Jesu zu lernen. Seine Überzeugung und Entschlossenheit zeigen, dass er fest entschlossen ist, seine Ziele zu erreichen und die aramäischen Christen in Israel zu unterstützen.

Insgesamt ist Shadi Khalloul ein inspirierendes Beispiel für jemanden, der sich leidenschaftlich für seine Gemeinschaft einsetzt und einen positiven Einfluss in einer zutiefst komplexen und herausfordernden politischen Landschaft hat. Seine Geschichte ist eine Erinnerung daran, wie ein einzelner Mensch durch Entschlossenheit und Mut Veränderungen bewirken kann.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein