Besuch des Lateinischen Patriarchen in Gaza: Eine Botschaft der Hoffnung für das zerstörte Volk
Im Mai besuchte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierre-Batista Pizzaballa, Gaza und verbrachte vier Tage in der Heiligen Familie katholischen Gemeinde. Dieser Besuch wurde von internationalen katholischen Medien und lokalen palästinensischen Medien als Botschaft der Hoffnung für die Bevölkerung interpretiert, die von den israelischen Bombardierungen und einem genozidalen Angriff betroffen ist.
Die Reaktion auf Pizzaballas Besuch könnte als eine Art Schadensbegrenzung betrachtet werden, da es unter den palästinensischen Christen eine Welle der Unzufriedenheit über die passive Haltung der Kirchenführer gegenüber dem anhaltenden israelischen Völkermord gibt. Während die Christen in Gaza aus 13 verschiedenen Kirchen und Denominationen stammen, war nur der Bischof der lateinischen (katholischen) Kirche in Gaza zu Besuch.
Die aktuelle Situation im Krieg hat viele Dinge in Palästina verändert, auch für die Christen. Die Weihnachtsfeierlichkeiten wurden letztes Jahr abgesagt, als die Gemeinde in Trauer um die Märtyrer des Völkermords in Gaza war. Die Zerstörung und die Verluste haben die Schatten über die christliche Gemeinschaft in Palästina verstärkt.
Die Unsichtbarkeit der palästinensischen Christen in der Welt sorgt für ein Gefühl der Entfremdung und eine Krise der Identität. Die Angriffe auf Kirchen, wie die St. Porphyrios Orthodox Church, haben die Christen in Palästina zusätzlich verstört. Der Besuch des israelischen Präsidenten bei den kirchlichen Führern während der Weihnachtsfeierlichkeiten führte zu heftiger Kritik und Unmut unter den Palästinensern, sowohl Christen als auch Moslems.
Es ist an der Zeit, dass die palästinensischen Christen ihre Identität als Teil des palästinensischen Volkes und ihres Kampfes finden. Die Glaubensführer wurden von einigen als zu passiv und distanziert kritisiert. Dies hat zu einer Krise der Vertretung unter den palästinensischen Christen geführt, die sich in einer postkolonialen Welt zurechtfinden müssen.
Der Besuch des lateinischen Patriarchen von Jerusalem in Gaza und die Reaktion darauf haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass die palästinensischen Christen ihre eigene Stimme finden und sich aktiv in den politischen Diskurs einbringen. Es ist an der Zeit, dass sie sich von der historischen Last der Unsichtbarkeit befreien und sich als aktive und bewusste Mitglieder der palästinensischen Gesellschaft zeigen.
Die Herausforderungen und Diskrepanzen, denen sich die palästinensischen Christen in der aktuellen politischen und sozialen Landschaft gegenübersehen, erfordern eine kritische Reflexion und eine aktive Auseinandersetzung mit ihrer Identität und ihrem Platz in der Gesellschaft. Es ist an der Zeit, dass sie ihre Stimme erheben und ihre Rechte als Palästinenser und als Gläubige verteidigen.