Neues Ökumenisches Dokument: Kann es die Kirchenspaltung mildern? – Prof. Dorothea Sattler im Interview
Das neue Dokument, das die Rolle des Papstes und die Einheit der Kirche thematisiert, hat in der Ökumenischen Bewegung große Bedeutung. Es soll die Gegensätze zwischen den verschiedenen Konfessionen abmildern und zu einem respektvollen Dialog auf Augenhöhe beitragen.
Die Professorin für Dogmatik und ökumenische Theologie, Prof. Dorothea Sattler, betont die historische Bedeutung des neuen Textes und sieht darin eine Wertschätzung der anderen Konfessionen. Sie hebt hervor, dass die Textatmosphäre einladend ist und ein Angebot für weitere Gespräche darstellt. Insbesondere die Unterscheidung zwischen dem patriarchalischen Amt in der Kirche des Westens und dem Amt der Einheit in der Gemeinschaft der Kirchen im Westen und im Osten wird als Schritt in die richtige Richtung gesehen.
Die Betonung der Synodalität der Kirche und die Einladung zu regelmäßigen Treffen zwischen Kirchenführern weltweit sind weitere wichtige Elemente des Dokuments. Es wird darauf hingewiesen, dass die päpstliche Autorität sich langfristig wissenschaftlich begründeten Argumenten nicht verschließen kann und synodale Beratungen die kirchliche Autorität stärken können.
Insgesamt wird das Studiendokument als ein wichtiger Schritt hin zu einer synodalen Kirche betrachtet, die auf dem Weg zu einer umfassenden Reform ist. Es ermutigt zu einem gemeinsamen Nachdenken über das Dienstamt des Bischofs von Rom und die Ausübung des Papstamtes zum Wohl aller. Die Achtung und Aufmerksamkeit, die allen Konfessionen entgegengebracht wird, sollen den Weg für eine Einheit der Kirche ebnen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die römisch-katholische Kirche unter dem Einfluss dieses Dokuments verändern wird und wie die Reformprozesse weiter voranschreiten. Aber eins ist klar: Die Ökumene und der respektvolle Dialog zwischen den Konfessionen werden durch dieses Dokument weiter gestärkt.