„Der Papst übt seinen Dienst als Primat aus und handelt synodal“

Ökumenisches Dokument: Der Bischof von Rom – Eine Chance für die Einheit der Kirchen

Der Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, hat kürzlich im Gespräch mit Radio Vatikan/Vatican News das ökumenische Dokument mit dem Titel „Der Bischof von Rom“ erläutert. In diesem Dokument wird das Amt des Petrusnachfolgers nicht mehr nur als Problem, sondern vielmehr als Chance für eine gemeinsame Reflexion über das Wesen der Kirche und ihre Sendung in der Welt betrachtet.

Das Dokument mit dem Titel „Der Bischof von Rom“ ist ein Studientext, der eine Synthese der jüngsten ökumenischen Entwicklungen zum Thema Primat und Synodalität darstellt. Es kam aufgrund der Einladung von Papst Johannes Paul II. zustande, gemeinsam Formen zu finden, in denen das Amt des Bischofs von Rom als Dienst der Liebe von den anderen anerkannt werden kann. Diese Einladung wurde von den Päpsten Benedikt XVI. und Franziskus weiter bekräftigt.

Kardinal Koch betonte, dass die Frage des Primats in den letzten Jahrzehnten intensiv in den ökumenischen Dialogen diskutiert wurde. Dabei wurde ein wachsender Konsens über die Notwendigkeit des Primats in den verschiedenen Kirchen festgestellt. Dies zeigt, dass das Amt des Bischofs von Rom nicht mehr nur als Hindernis für die Einheit wahrgenommen wird, sondern vielmehr als Gelegenheit für eine gemeinsame Reflexion über das Wesen der Kirche.

Es wurde auch betont, dass der Primat auf synodale Weise ausgeübt werden muss und die Synodalität den Primat benötigt. In Bezug auf die Ausübung des Petrusprimats über die gesamte Christenheit wurde erwähnt, dass einige ökumenische Dialoge eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Verantwortungen des Bischofs von Rom vorschlagen. Diese betonen die Notwendigkeit, die patriarchale und primatiale Rolle des Bischofs von Rom voneinander zu trennen.

Insgesamt zeigt das Dokument „Der Bischof von Rom“ einen positiven Trend im ökumenischen Dialog bezüglich des Primats und der Synodalität. Es wird betont, dass eine erneuerte Ausübung des Primats letztendlich auf den Dienst der Einheit und die diakonia ausgerichtet sein sollte. Die gemeinsame Reflexion der Kirchen über den Primat soll in Zukunft fortgesetzt werden, um eine gegenseitige Anerkennung des Einheitsamtes des Bischofs von Rom zu erreichen.

Es ist ermutigend zu sehen, dass die verschiedenen christlichen Traditionen gemeinsam an einer Vision für die Zukunft der Einheit der Kirche arbeiten. Dieser Dialog ist entscheidend für die Fortführung des ökumenischen Weges und die Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den Kirchen.

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