Der Synodale Weg in Deutschland: Zwischen Innovation und Genehmigung aus Rom
Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland sorgt weiterhin für Diskussionen und Spannungen innerhalb der Kirche und mit dem Vatikan. Nachdem die Kommissionen besetzt wurden, um die Zukunftspläne umzusetzen, steht nun die Frage im Raum, ob die Schritte des Synodalen Wegs von Rom approbiert werden müssen. Prof. Dr. Thomas Söding, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, betont die Bedeutung der Einheit in der Kirche und die Notwendigkeit, dass der Weg, den Deutschland geht, weltkirchlich und von Rom akzeptiert wird.
Es ist geplant, dass Ende des Monats ein Treffen der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Heiligen Stuhl stattfindet. Söding betont, dass sie die Impulse der Weltsynode im Oktober 2024 aufnehmen werden und darauf zielen, 2026 ein Modell zu präsentieren, das von Rom akzeptiert wird. Trotz der Spannungen zwischen dem Zentralkomitee und der Bischofskonferenz ziehen sie gemeinsam an einem Strang, um den Synodalen Weg voranzutreiben.
Ein Kritikpunkt ist die fehlende etablierte Rolle für Missbrauchsopfer im Prozess. Söding betont jedoch, dass systemische Ursachen systemische Lösungen erfordern und dass die Partizipation der Betroffenen weiterentwickelt werden muss. Die Zusammenarbeit zwischen der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee, sowie die Schaffung von Freiräumen für die Partizipation der Gläubigen, sind wichtige Schritte auf dem Synodalen Weg.
Trotzdem bleiben vier Stühle der Diözesanbischöfe leer, da diese sich entschieden haben, nicht am Prozess teilzunehmen. Söding bedauert dies, betont jedoch die Offenheit und Einladung an die Bischöfe, sich doch noch zu beteiligen. Er hofft, dass die konstruktive Arbeit des Synodalen Ausschusses dazu beitragen wird, die Kluft in der Bischofskonferenz zu überbrücken.
Vor dem nächsten Treffen des Synodalen Ausschusses wird die zweite Runde der Weltsynode in Rom stattfinden, bei der Söding als Delegierter aus Deutschland teilnehmen wird. Er erhofft sich wichtige Impulse für den Synodalen Weg und betont die Bedeutung eines weltkirchlichen Austauschs. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Synodale Weg weiterentwickeln wird und ob die Einheiten innerhalb der Kirche gestärkt werden können.