Vatikan beschuldigt ehemaligen Papstbotschafter des Schismas und eröffnet Strafprozess
Der ehemalige Papstbotschafter in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, steht derzeit im Fokus der Aufmerksamkeit des Vatikans. Ihm wird vorgeworfen, das Schisma, also die Kirchenspaltung, zu betreiben. Die Behörde für die Glaubenslehre hat einen außergerichtlichen Strafprozess gegen ihn eröffnet, da er angeblich die Legitimität von Papst Franziskus leugnet und die Gemeinschaft mit dem Kirchenoberhaupt bricht. Zudem soll Vigano die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ablehnen und öffentlich die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche geleugnet haben.
Vigano, der lange Zeit als Papstbotschafter in den USA tätig war, erlangte Bekanntheit durch Vorwürfe gegen die vatikanische Kurie und Papst Franziskus. Er beschuldigte sie, Vorwürfen gegen den früheren US-Kardinal Theodore McCarrick nicht ausreichend nachgegangen zu sein und ihn stattdessen protegiert zu haben. Später sorgte Vigano mit Äußerungen zu einer angeblichen Weltverschwörung während der Covid-19-Pandemie für Aufsehen und attackierte Franziskus weiterhin, bis hin zu Zweifeln an dessen rechtmäßiger Wahl.
Die Entscheidung der Glaubensbehörde datiert vom 10. Mai, die Prozessbeteiligten wurden am 3. Juni benannt. Der genaue Termin, ob Vigano der Vorladung folgte, ist derzeit nicht bekannt.
In der römisch-katholischen Kirche bezeichnet ein Schisma die Aufkündigung der Kirchengemeinschaft mit dem Papst oder einem Ortsbischof durch einen Einzelnen oder eine Gruppe. Der Schismatiker zieht sich durch diese unerlaubte Tat die Exkommunikation zu, den Ausschluss aus der aktiven kirchlichen Gemeinschaft.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um Erzbischof Vigano weiterentwickeln wird und welche Konsequenzen der außergerichtliche Strafprozess für ihn haben wird. Die Angelegenheit verdeutlicht die internen Spannungen innerhalb der katholischen Kirche und wirft weiterhin Fragen nach der Einheit und Gemeinschaft innerhalb der Kirche auf.