„Weltkirche und Kolonialerbe: Bischof fordert Rückgabe von Kulturgut“
Der Zusammenhang von Mission und Kolonialismus ist ein ernstes Thema, das bei weltkirchlichen Begegnungen oft spürbar ist. Diese Diskussion wurde kürzlich auf der Jahrestagung Weltkirche und Mission in Würzburg intensiv behandelt. Der deutsche „Weltkirche-Bischof“ Bertram Meier betonte die Notwendigkeit, die toxischen Spuren der Geschichte anzugehen und ein positives Zeugnis für die Welt zu geben.
Es wurde auch über die Auswirkungen des Kolonialismus und des transatlantischen Sklavenhandels diskutiert. Bischof Joseph Ndi-Okalla aus Kamerun und Bruder Bakanja Mkenda aus Tansania berichteten über die fortwährende Schädigung der gesellschaftlichen und internationalen Beziehungen durch diese historischen Ereignisse.
Um die Folgen des Kolonialismus aufzuarbeiten, ist es laut Jörg Lüer von der Deutschen Kommission Justitia et Pax notwendig, angeeignetes Kulturgut zurückzugeben und die Verbrechen der Kolonialzeit anzuerkennen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Umgang mit missionsgeschichtlichen Sammlungen.
Die Initiative „Transatlantic Slavery and Legacies“ unterstreicht die Bedeutung der Auseinandersetzung mit den Folgen von Sklavenhandel und Sklaverei als globales Menschheitsthema. In Deutschland sei dieses Thema noch nicht ausreichend erfasst.
Die Jahrestagung wurde von der Konferenz Weltkirche veranstaltet, einer Kooperation von verschiedenen katholischen Organisationen, die weltkirchlich aktiv sind. Der Fokus lag darauf, die historischen und gegenwärtigen Auswirkungen des Kolonialismus zu reflektieren und Wege der Versöhnung und Verantwortung zu finden.
Es ist wichtig, dass die Kirche und alle Beteiligten weiterhin aktiv in den Prozess der Aufarbeitung und Versöhnung mit dem kolonialen Erbe involviert sind. Nur so können die Wunden der Geschichte geheilt und ein solidarisches Zeugnis für eine friedlichere Zukunft abgelegt werden.