Vatikan klagt ultrakonservativen Erzbischof wegen Kirchenspaltung an: Carlo Maria Viganò vor Gericht
Der ultrakonservative italienische Erzbischof Carlo Maria Viganò steht im Vatikan vor Gericht, angeklagt wegen Kirchenspaltung, Leugnung der Legimität des Papstes und der Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Diese Anklage ist ein schwerwiegender Schritt gegen den 83-jährigen Erzbischof, der bekannt ist für seine scharfe Kritik an Papst Franziskus.
Die Kirchenspaltung, auch Schisma genannt, wird im Vatikan als Straftat betrachtet und kann zur Exkommunikation führen. Viganò hatte bereits 2018 für Aufsehen gesorgt, als er den Rücktritt von Papst Franziskus gefordert hatte, aufgrund von Missbrauchsvorwürfen gegen einen US-Kardinal, die angeblich vom Papst ignoriert wurden.
In einem Dokument des vatikanischen Dikasteriums der Glaubenslehre wurde Viganò über die Anklage informiert, die im Rahmen eines außergerichtlichen Strafverfahrens stattfindet. Sollte Viganò nicht rechtzeitig reagieren, drohen ihm neben Exkommunikation auch Geldbußen und Aufenthaltsverbote.
Viganò selbst sieht die Anklage als „Ehre“ und bezeichnete das Zweite Vatikanische Konzil als „Krebs“. Er kritisiert die Reformen der Kirche unter Papst Franziskus und bezeichnet dessen „synodale Kirche“ als „notwendiges Geschwür“.
Es bleibt abzuwarten, wie dieser Prozess im Vatikan weitergehen wird und welche Konsequenzen für Erzbischof Viganò daraus resultieren werden. Die Anklage gegen einen hochrangigen Geistlichen wie Viganò ist ein ungewöhnlicher Schritt und wirft ein Schlaglicht auf die Auseinandersetzungen innerhalb der katholischen Kirche.