Krise im Vatikan: Wie eine papstkritische Bewegung zum Schisma führt
Carlo Maria Viganò ist kein Unbekannter in der Welt der Papstkritik. Bereits unter Papst Benedikt XVI. äußerte er seine Kritik, indem er Briefe an ihn schrieb und Korruption, Missbrauch und Homosexualität im Vatikan anprangerte. Nachdem seine Vorwürfe unbeachtet blieben, wurde er von Benedikt als Nuntius in die USA versetzt, von wo aus er seine Kritik an Papst Franziskus fortsetzte.
Viganò strebt eine Rückkehr zu einer konservativen Kirche an, die sich vor das Zweite Vatikanische Konzil zurückversetzt. Er gründete die Organisation „Exsurge Domine“ und äußerte sich öffentlich auf verschiedenen Social-Media-Plattformen. Obwohl er Anhänger in den USA, Europa und weltweit hat, zeigt sich seine Kritik vor allem gegenüber Papst Franziskus und seinen Reformen.
Der Vatikan hat nun einen Prozess gegen Viganò wegen Schisma und Kirchenspaltung eingeleitet. Die Glaubensbehörde unter der Leitung von Kardinal Fernandez brachte den Prozess ins Rollen. Viganò wird vorgeworfen, das Zweite Vatikanum abzulehnen und eine konservative Kirche zu propagieren, die sich nicht um aktuelle Probleme wie den Missbrauch oder die Armen kümmert.
Es wird erwartet, dass Viganò sein erzbischöfliches und möglicherweise sogar sein priesterliches Amt verlieren wird. Seine enge Verbindung zu Personen wie dem früheren Bischof Richard Williamson und der Piusbruderschaft sowie seine zweifelhafte Bischofsweihe könnten dazu beigetragen haben, dass der Vatikan nun entschieden hat, gegen ihn vorzugehen.
Es bleibt abzuwarten, wie der Prozess verlaufen wird und welche Konsequenzen er für Viganò und seine Anhänger haben wird. Die Kirche steht vor einer Zerreißprobe zwischen konservativen und reformorientierten Kräften, und Viganò scheint auf Seiten der Konservativen fest verankert zu sein.