Priesterweihen 2024: Sorge um Priestermangel in bayerischen Bistümern
Die katholische Kirche in Deutschland sieht sich mit einem anhaltenden Rückgang bei den Priesterweihen konfrontiert. Besonders in Bayern gibt es in diesem Jahr in zwei von sieben Diözesen gar keine Priesterweihe – ein alarmierender Trend.
In den letzten Jahren ist die Zahl der Neupriester deutschlandweit deutlich gesunken. Registrierte die Deutsche Bischofskonferenz im Jahr 1992 noch 269 Priesterweihen, waren es im Jahr 2022 nur noch 33. Dies zeigt, dass die Kirche mit einem akuten Personalengpass konfrontiert ist.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der DBK zum Priesterberuf ergab, dass sich vor allem Männer aus einem konservativen, klassisch-katholischen Milieu für die Priesterlaufbahn entscheiden. Allerdings schwindet genau dieses Milieu zunehmend, was die Kirche vor große Herausforderungen stellt.
Einige Wissenschaftler betonen zudem, dass viele junge Priester in der katholischen Kirche wenig Gemeinsamkeiten mit der modernen Gesellschaft haben. Es wird daher eine starke Notwendigkeit zum Umsteuern gesehen, um die Attraktivität des Priestertums zu erhöhen.
Auch die Rolle der Priester in der Kirche wird zunehmend hinterfragt. Viele Kleriker sehen sich nicht als gestalterische Führungskräfte und fremdeln mit den Anliegen von Kirchenreformen. Dies wirkt sich negativ auf die Zukunftsfähigkeit der Kirche aus.
Der Bischof von Fulda, Michael Gerber, sieht Reformbedarf bei der Ausbildung der Priester und betont, dass die Diskussion über den Priestermangel nicht nur auf das Zölibat reduziert werden darf. Es müssen auch Fragen zur Leitung von Gemeinden und zur Aufgabenverteilung innerhalb der Kirche neu gestellt werden.
Insgesamt steht die katholische Kirche in Deutschland vor großen Herausforderungen, um den rückläufigen Trend bei den Priesterweihen umzukehren und die Zukunft des Priestertums zu sichern. Es bedarf dringender Reformen und einer offenen Diskussion über die Rolle und die Aufgaben der Priester in der heutigen Gesellschaft.