Kirchenführer in Jerusalem vereint gegen kommunale Steuern: Der Kampf um die heilige Stadt
Die Entscheidung der Jerusalemer Stadtverwaltung, kommunale Steuern auf Kircheneigentum zu erheben, hat zu einem einzigartigen Zusammenschluss der christlichen Kirchenführer in Jerusalem geführt. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten die Patriarchen und Hauptleiter der Kirchen am Sonntag tiefgreifende Bedenken über den Schritt der Stadtverwaltung, den sie als Widerspruch zu jahrhundertealten historischen Vereinbarungen zwischen den Kirchen und den zivilen Behörden betrachten.
Die Kirchenführer betonten die bedeutenden Beiträge der christlichen Kirchen zu Jerusalem, darunter Investitionen in Schulen, Krankenhäuser, Altersheime und Einrichtungen für Benachteiligte. Sie argumentierten, dass die zivilen Behörden diese Beiträge historisch anerkannt und respektiert haben.
Vor diesem Hintergrund forderten die Kirchenführer die Jerusalemer Stadtverwaltung auf, ihre Entscheidung zurückzuziehen und den historisch sanktionierten Status quo aufrechtzuerhalten. Sie betonten die Bedeutung, das heilige Charakter Jerusalems zu bewahren und die Fähigkeit der Kirchen, ihre Dienste zu erfüllen, zu schützen.
Die gemeinsame Opposition der Kirchen gegen die kommunalen Steuern unterstreicht ihr Engagement für den Erhalt des religiösen und sozialen Gefüges Jerusalems, ein Anliegen, das von der christlichen Gemeinschaft in der Heiligen Stadt geteilt wird.
Der Hintergrund des Streits um kommunale Steuern auf Kircheneigentum in Jerusalem reicht mehrere Jahre zurück. Im Jahr 2018 kündigte die Jerusalemer Stadtverwaltung Pläne an, 650 Millionen Schekel an Steuern von Eigentum der Kirchen zu erheben, das nicht als Gebetsstätten genutzt wird. Diese Entscheidung stieß auf erheblichen Widerstand von Kirchenführern, die den Schritt als Verletzung langjähriger Vereinbarungen und internationaler Verpflichtungen ansahen, die ihre Rechte und Privilegien garantieren.
Die Situation eskalierte, als Kirchenführer die Grabeskirche aus Protest schlossen, ein seltener und dramatischer Schritt, der die Ernsthaftigkeit ihres Widerstands verdeutlichte. Während einer Hochphase des christlichen Tourismus unterstrich die Schließung die potenziellen wirtschaftlichen und diplomatischen Auswirkungen der Entscheidung der Stadtverwaltung.
Als Reaktion auf den Aufschrei intervenierte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, stoppte die Steuereintreibungsbemühungen und bildete eine Kommission unter der Leitung von Regionalminister Tzachi Hanegbi, um eine Lösung zu finden. Diese Intervention zielte darauf ab, den Status quo zu bewahren und weitere Schäden an Israels Beziehungen zur globalen christlichen Gemeinschaft zu verhindern.