Katholische Kirche verzeichnet weniger Austritte als im Vorjahr in Deutschland.

Katholikenanteil: Passau führt, Bamberg am Ende – Rückgang der Kirchenmitgliederbreflüsse continue

Mit Blick auf die aktuelle Situation in den verschiedenen Bistümern in Deutschland fällt auf, dass das Bistum Passau den höchsten Katholikenanteil aufweist, gefolgt vom Bistum Regensburg, Augsburg, Würzburg und München. Besonders auffällig ist der geringe Katholikenanteil in den Bistümern Dresden-Meißen, Magdeburg und Görlitz, wo weniger als vier Prozent der Einwohner der katholischen Kirche angehören. Interessanterweise sind in diesen Bistümern die Kirchgänger unter den Katholiken mit über zehn Prozent besonders aktiv.

Die Erzdiözese München und Freising geht optimistisch mit den sinkenden Katholikenzahlen um, setzt jedoch alles daran, die positive Kraft des Glaubens erfahrbar zu machen und die Kirche als Anlaufstelle für die Menschen zu positionieren. Der Augsburger Bischof Bertram Meier freut sich über die steigende Zahl der Gottesdienstbesucher und betont die Bedeutung der Gemeinschaft in der Kirche.

Der Passauer Bischof Stefan Oster bedauert hingegen den kontinuierlichen Rückgang der Katholikenzahlen und setzt unter anderem auf die Firmung ab 16 Jahren, um die jungen Gläubigen bewusster in die Kirche zu integrieren. Auch die Aufarbeitung der Missbrauchsthematik ist im Bistum Passau ein wichtiges Anliegen.

Die Bewegung „Wir sind Kirche“ sieht in den aktuellen Kirchenstatistiken ein bedauerliches Zeichen des Schrumpfungsprozesses der katholischen Kirche und fordert eine verstärkte Einbindung der Kirchenbasis in die Entscheidungsprozesse. Der Entfremdungsprozess dürfe nicht tatenlos hingenommen werden, sondern es müssten dringend Veränderungen im Sinne einer „Teilhabe-Kirche“ eingeleitet werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickelt und ob die Kirche in der Lage ist, sich den veränderten gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen und die Menschen wieder enger an sich zu binden.

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