Die Lügen Israels verfolgen: MEMO im Gespräch mit Jennine Khalik
In einem Blogbeitrag über die bewegte Geschichte des Nahen Ostens darf das Jahr 1860 nicht fehlen. Damals kam es in Syrien zu schweren Unruhen, die beinahe das Ende der christlichen Gemeinschaft in der Region bedeutet hätten. Ein Bürgerkrieg in Mount Lebanon führte zu weitreichenden Massakern an Christen durch drusische Milizen. Am 23. Mai 1860 griffen auch Muslime in Damaskus christliche Geschäfte und Eigentum an, was zu einem 8-tägigen Aufstand führte.
Dank des Eingreifens einiger muslimischer Persönlichkeiten und des algerischen Emirs Abdelkadir konnten jedoch 85% der christlichen Bevölkerung gerettet werden. Die Unruhen wurden von den Osmanen hart bestraft, aber darüber hinaus gelang es Istanbul, Damaskus und seine Gemeinschaften wieder aufzubauen und zu integrieren. 30 Jahre später schien eine ähnliche Tragödie undenkbar.
Der renommierte Oxford-Historiker Eugene Rogan deckt in seinem neuen Buch „The Damascus Events“ dieses blutige Kapitel auf und beantwortet Fragen zu den Ursachen und Lehren dieser Ereignisse. Rogan, Professor für moderne Nahostgeschichte, hat bereits mehrere herausragende Bücher zu diesem Thema veröffentlicht und wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet.
Die Geschichte von 1860 zeigt uns, wie schnell interreligiöse Konflikte eskalieren können und welche Bedeutung das Eingreifen mutiger Persönlichkeiten haben kann. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, die Vielfalt und den Zusammenhalt in einer Gesellschaft zu stärken.
In der heutigen Zeit, geprägt von zunehmender Polarisierung und Konflikten, sind diese Lehren von damals aktueller denn je. Es liegt an uns, aus der Vergangenheit zu lernen und dafür zu sorgen, dass sich solche tragischen Ereignisse nicht wiederholen.