„Manifest „Kirchen sind Gemeingüter“: Warum es wichtig ist, Kirchen zu erhalten“
Das Manifest „Kirchen sind Gemeingüter“ hat in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Viele prominente Persönlichkeiten, darunter auch die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Prof. Barbara Schock-Werner, haben es unterzeichnet. Aber was hat sie dazu bewogen, ihre Unterschrift unter das Manifest zu setzen?
In einem Interview mit DOMRADIO.DE erklärt Prof. Schock-Werner, dass sie sich vor allem darüber geärgert hat, wie leichtfertig heutzutage beschlossen wird, dass Kirchen nicht mehr gebraucht werden. Anstatt über alternative Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken, werden viele Kirchengebäude einfach abgerissen. Dabei geht nicht nur ein bedeutender kultureller Schatz verloren, sondern auch ein zentraler Ort im städtebaulichen und gemeindlichen Leben.
Das Manifest fordert deshalb eine neue Verantwortungsgemeinschaft für bedrohte Kirchenbauten. Kirchen sollten als Gemeingut betrachtet werden, das den Gemeinden gehört. Auch wenn die Anzahl der Gottesdienstbesucher zurückgeht, sind Kirchen wichtige Kulturdenkmäler, die erhalten werden müssen. Sie sind Erinnerungsorte und dritte Orte, die gemeinsam genutzt werden können.
Die Finanzierung für die Erhaltung von Kirchengebäuden stellt viele Gemeinden vor große Probleme. Deshalb wird in dem Manifest die Gründung einer Stiftung vorgeschlagen, die den Kirchengemeinden dabei hilft, die Gebäude zu erhalten oder sie im Falle der Unmöglichkeit der Gemeinden übernimmt. Die Idee ist, dass Staat und Gesellschaft gemeinsam die Verantwortung für den Erhalt der Kirchen übernehmen.
Insgesamt ist die Botschaft des Manifests klar: Kirchen sind keine Gebäude, die einfach abgerissen und verwertet werden dürfen. Sie sind kulturelle Schätze, die geschützt und erhalten werden müssen. Durch die Bildung einer neuen Verantwortungsgemeinschaft und einer staatlich geförderten Stiftung soll sichergestellt werden, dass die Bedeutung der Kirchen als spirituelle, kulturelle und historische Orte auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.