Vatikanischer Chefdiplomat schlägt im Libanon fünf mögliche Präsidentschaftskandidaten vor
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat im Libanon fünf mögliche Präsidentschaftskandidaten vorgeschlagen, um die dortige Staatskrise zu überwinden. Diese Information wurde von libanesischen Medien unter Berufung auf die kuwaitische Zeitung Al-Anbaa veröffentlicht. Während seines jüngsten Besuchs im Libanon führte Parolin vertrauliche Gespräche mit christlichen Führern und präsentierte eine Liste mit potenziellen Kandidaten.
Da das Amt des libanesischen Staatspräsidenten gemäß dem Verfassungspakt einem maronitischen Christen vorbehalten ist, wurden auf der Liste zwei ehemalige libanesische Botschafter im Vatikan genannt: Farid Elias al-Khazen und George Khoury, sowie der frühere Minister Jean-Louis Cardahi. Die restlichen zwei Kandidaten sind derzeit nicht bekannt. Es wird berichtet, dass diese Männer als Konsenskandidaten von allen Parteien akzeptiert werden.
Pietro Parolin betonte während seines Besuchs im Libanon die Dringlichkeit einer Lösung für die politische und wirtschaftliche Krise des Landes. Er warnte davor, das Präsidentenamt weiterhin vakant zu lassen, da dies eine Gefährdung des Konsenssystems im Libanon darstellen würde. Der Kardinalstaatssekretär unterstrich die Bedeutung von Frieden und Stabilität im Libanon und in der gesamten Nahostregion.
Der Libanon ist geprägt von einer Vielzahl von Religionen, darunter Christen, Muslime (Sunniten und Schiiten), Drusen und Alaviten. Die politische Landschaft ist komplex und geprägt von Spannungen zwischen den verschiedenen religiösen Gemeinschaften. Die Suche nach einem neuen Präsidenten, der von allen akzeptiert wird, könnte ein wichtiger Schritt zur Überwindung der aktuellen Krise im Libanon sein.