Neue Ladenschluss-Regeln von katholischer Kirche kritisiert

Debatte um Sonntagsschutz in Bayern: Kritik an digitalen Kleinstsupermärkten und Shoppingnächten

Bayern bleibt streng beim Ladenschluss, keine Öffnungszeiten nach 20 Uhr. Es gibt jedoch einige wenige Lockerungen, wie zum Beispiel die Möglichkeit für digitale Kleinstsupermärkte, rund um die Uhr geöffnet zu haben. Hier müssen Kunden die Waren selbst einscannen und an der Kasse bezahlen, ohne dass Personal anwesend ist. Diese Maßnahme stößt jedoch auf Kritik seitens des Katholischen Büros Bayern.

Matthias Belafi, Leiter des Katholischen Büros Bayern, bedauert, dass ausgerechnet Bayern den Sonntagsschutz stärker aufweichen will als andere Bundesländer. Er betont, dass dies der Bedeutung der religiösen und kulturellen Wurzeln Bayerns widerspricht. Der Betrieb des digitalen Kleinstsupermarktes an Sonntagen gefährde den Ruhecharakter des Tages, so Belafi.

Auch die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) kritisiert die geplanten Lockerungen und bezeichnet die digitalen Kleinstsupermärkte als „trojanisches Pferd der Handelskonzerne“. Die Möglichkeit zu längeren Öffnungszeiten und Shoppingnächten werde als Ausverkauf von Sonntag, Mittelstand und Beschäftigten betrachtet. Besonders Frauen im Einzelhandel, die abends nicht bei ihren Familien sein können, würden unter längeren Öffnungszeiten leiden. Die KAB sieht zudem die Gefahr, dass Fachkräfte abwandern und der Personalmangel im Handel zunimmt.

Die neue Regelung zum Ladenschluss in Bayern stößt also auf Kritik seitens der katholischen Organisationen. Sie warnen vor den negativen Auswirkungen auf den Sonntagsschutz, die Beschäftigten im Einzelhandel und den Mittelstand. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Kritik Gehör findet.

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