Spektakulärer Fund: Mittelalterliche Ziegelfragmente in evangelischer Kirche entdeckt

Die Entdeckung von Bauforscher Peter Barthold in der evangelischen Kirche in Borgholzhausen hat die Fachwelt sprachlos gemacht. Bei der Dachsanierung stieß er auf einen Trichter voller zerbrochener Dachziegeln aus dem Mittelalter, darunter auch seltene Metallstücke und Schieferschindeln. Diese Funddichte war für den erfahrenen Experten außergewöhnlich und führte zu weiteren Untersuchungen.

Die Ziegelfragmente gehören zu einer seltenen Dachdeckungsart namens „Mönch-Nonne-Deckung“, die im Mittelalter weit verbreitet war. Die Forscher wollen nun herausfinden, warum diese Art der Dachdeckung durch Schindeln ersetzt wurde. Möglicherweise war die Handhabung zu kompliziert oder die Konstruktion nicht praktikabel genug. Die Untersuchungen haben ergeben, dass das Holz der Kirchendachkonstruktion aus dem Jahr 1336 stammt.

Diese Entdeckung ist bisher der größte mittelalterliche Ziegelfund in einem westfälischen Bauwerk und wirft ein neues Licht auf die Baugeschichte der Region. Ähnliche Funde sind nur aus dem niedersächsischen Uelzen und Dänemark bekannt. Die Mönch-Nonne-Deckung prägte das Erscheinungsbild mittelalterlicher Städte in Westfalen und war ein wichtiger Bestandteil der Baukultur dieser Zeit.

Die Forschungen werden weitergehen, um mehr über diese faszinierende Entdeckung zu erfahren und sie in den historischen Kontext einzuordnen. Es ist beeindruckend, wie viel Geschichte sich in den alten Gemäuern verbirgt und wie diese Funde unser Verständnis von Vergangenheit und Bautechniken erweitern können.

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