Internationales Gericht erklärt Israels Besatzung des Westjordanlandes für illegal: Christliche Reaktionen und unterschiedliche Ansätze
Die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH), dass die Besatzung Israels im palästinensischen Westjordanland illegal ist, hat in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt. Viele christliche Organisationen haben auf diese Entscheidung und die eskalierende Gewalt in der Region reagiert, jedoch unterschiedliche Ansätze gewählt.
Der IGH ist ein internationales Rechtsorgan, das von den UN gegründet wurde, um internationale Streitigkeiten friedlich zu lösen. Israel ist eines von 119 UN-Mitgliedsstaaten, die die Zuständigkeit des Gerichts nicht anerkennen. In einer 83-seitigen Rechtsmeinung, die als Antwort auf Fragen der UN-Generalversammlung veröffentlicht wurde, stellte der IGH fest, dass Israels Handlungen im besetzten palästinensischen Gebiet die Besatzung illegal machen. Insbesondere die Schaffung von Siedlungen im Gebiet trägt laut dem IGH zur Festigung der Besatzung bei.
Die Frage, ob Israel Palästina besetzt, geht auf die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 zurück. In den folgenden Jahrzehnten hat Israel Land im Westjordanland besetzt, das eigentlich Teil eines arabischen Staates hätte sein sollen. Die Besetzung des Landes wird von vielen Ländern als unrechtmäßig angesehen und Befürworter einer zukünftigen Zwei-Staaten-Lösung argumentieren, dass diese Gebiete letztendlich einen zukünftigen palästinensischen Staat bilden sollten.
Die Schaffung von Siedlungen in den besetzten Gebieten, in denen rund 465.000 Siedler leben, wird von der ICJ als problematisch angesehen, da sie die Verhandlungen für die Schaffung eines zukünftigen palästinensischen Staates erschweren. Viele dieser Siedler sind ultrarechter Meinung und befürworten eine Ausweitung Israels auf das gesamte Land. Die ICJ berichtet auch über etwa 230.000 Siedler in Ostjerusalem, das von Israel als Teil ihrer ungeteilten Hauptstadt beansprucht wird.
Christian Aid fordert die britische Regierung auf, Maßnahmen gegen illegal beschaffte israelische Produkte zu ergreifen. Andere christliche Gruppen, wie der Weltkirchenrat, schlagen einen Waffenembargo und wirtschaftliche Sanktionen vor, um das Leiden der Menschen im Gazastreifen zu beenden. Es gibt jedoch auch christliche Gruppen, die die israelische Regierung unterstützen und jegliche Sanktionen ablehnen.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Situation im Nahen Osten komplex ist und verschiedene Ansichten und Meinungen existieren. Letztendlich ist es von großer Bedeutung, dass alle Gläubigen, unabhängig von ihrer politischen Position, für den Frieden in Jerusalem beten und die Menschen in der Region unterstützen.