Kunst in katholischen Kirchen – Diskussion um provokante und umstrittene Kunstinstallationen in Wien und Innsbruck
Bischof Hermann Glettler von Innsbruck, hat zeitgenössische Künstler eingeladen, Sakralräume in Innsbruck für die Fastenzeit zu gestalten. Eines der Projekte ist ein „Denkplatz“ vor der Stiftskirche Wilten, kreiert vom Künstler Hans Seifert. Der „Denkplatz“ sei ein „interaktives Kunstprojekt, das zum Verweilen und persönlichen Werden einlädt“. Der Platz besteht aus einem Schutthaufen aus abgebrochenen Ziegeln, Mauerteilen und anderen Bauschutt-Teilen. Dazu gehören auch alte Kinderpuppen, ein halb geöffneter Holzsarg mit Erde gefüllt, zerschlagene WC-Schüsseln und Holzkreuze. Bei einem der Kreuze fehlt sogar ein Arm.
Das zweite Projekt, in Wien im Stephansdom, ist eine Kunstinstallation von Gottfried Helnwein als Fastentuch vor und neben dem Altar. Die Besonderheit dabei ist eine violett gefärbte Kopie des Turiner Grabtuchs, welche jedoch mit dem Kopf nach unten aufgehängt ist. Die Darstellung soll das „Hinabsteigen in das Reich des Todes“ symbolisieren.
In beiden Fällen haben die Kunstwerke zu Diskussionen und kontroversen Reaktionen geführt. Es gibt Kritik, die die Darstellungen als Provokation, gar Satansverehrung ansehen.
Einige bezeichnen die Kunstwerke als „heilige Sakrilegien“ und äußern sich dazu, dass die Kunstwerke im kirchlichen Raum fehlplatziert sind und die Gläubigen verstören.
Es ist klar, dass die Kunstprojekte von Seifert und Helnwein polarisierende Reaktionen hervorrufen. Kritiker sehen in den Darstellungen eine Respektlosigkeit gegenüber der katholischen Religion, während andere die Kunst als Ausdruck von Freiheit und Kreativität verteidigen.
Insgesamt zeigen die Reaktionen auf die Kunstwerke, dass die Balance zwischen künstlerischer Freiheit und religiöser Sensibilität eine herausfordernde und kontroverse Diskussion hervorruft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte weiterentwickelt und welche Auswirkungen sie auf zukünftige Kunstprojekte in sakralen Räumen haben wird.