Katholische Bischöfe lehnen AfD in Deutschland ab

Deutsche katholische Bischöfe distanzieren sich deutlich von der AfD

Eine ungewöhnlich klare Stellungnahme der deutschen katholischen Bischöfe zur AfD sorgt derzeit für Aufsehen. In einem Papier mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ distanzieren sich die Bischöfe deutlich von der AfD und warnen vor rechtsextremen Tendenzen in der Partei. Diese Erklärung wurde einstimmig zum Abschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen und spiegelt die Besorgnis der Kirche über die zunehmende Radikalisierung und Verbreitung von Ressentiments in der Gesellschaft wider.

Besonders betonten die Bischöfe, dass völkischer Nationalismus mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar sei und dass rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie agieren, keine politische Heimat für Christen sein können. Das Papier warnt vor einer Verbreitung rechtsextremer Parolen und stellt klar, dass Rassismus und Antisemitismus mit einer Tätigkeit in der Kirche unvereinbar seien.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, wies in einer Pressekonferenz darauf hin, dass die Erklärung vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahl und den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im Herbst veröffentlicht wurde. Angesichts der möglichen Wahlerfolge der AfD in diesen Regionen sei es wichtig, dass die Kirche klare Positionen beziehe.

Bemerkenswert ist auch, dass die Bischöfe sich bewusst dazu entschieden haben, die AfD namentlich zu nennen, was in dieser Deutlichkeit und Direktheit bisher unüblich war. Sie betonen, dass es sich hierbei nicht um eine normale politische Differenz handelt, sondern um einen fundamentalen Unterschied im Verständnis des Menschen, der menschlichen Gesellschaft und des Staates.

Die Erklärung stieß bei manchen Parteien auf Kritik, während andere sie ausdrücklich begrüßten. Die AfD bezeichnete die Stellungnahme der Bischöfe als „falsches Signal“ und warf der Kirche vor, sich der „links-grünen Agenda“ anzuschließen. Hingegen lobten Vertreter anderer Parteien die klare Positionierung der Bischöfe gegen völkischen Nationalismus und betonten, dass diese mit dem Christentum unvereinbar sei.

Die Erklärung der deutschen katholischen Bischöfe verdeutlicht das wachsende Bewusstsein und die Besorgnis über die Verbreitung rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft. Sie fordert zu einem klaren Bekenntnis gegen Rassismus und Antisemitismus auf und zeigt die Bereitschaft zum Dialog mit Menschen, die für rechtsextreme Ideologien empfänglich, aber gesprächswillig sind. Die Stellungnahme der Bischöfe ist damit ein deutliches Signal für eine offene, demokratische und tolerantere Gesellschaft.

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