Die katholische Laien-Präsidentin fordert entschieden Mitbestimmung

Konflikt zwischen dem Vatikan und deutschen Bischöfen über Kirchenreformen spitzt sich zu

Der Konflikt zwischen den deutschen Katholiken und dem Vatikan über Kirchenreformen spitzt sich zu. Kurz vor dem Ende der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Augsburg hat die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, klargestellt, dass die Laien auf Mitbestimmung nicht verzichten wollen.

Der Konflikt dreht sich um den Synodalen Weg, einen Reformprozess, den das ZdK gemeinsam mit der Bischofskonferenz ins Leben gerufen hat, um die Strukturen innerhalb der Kirche zu verändern, die den sexuellen Missbrauch begünstigen. Ein zentrales Projekt dieses Reformversuchs ist der Synodale Rat, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden sollen.

Allerdings hat der Vatikan die geplante Ratifizierung der Satzung des Synodalen Ausschusses faktisch blockiert, was zu Spannungen zwischen den deutschen Katholiken und dem Vatikan geführt hat. Irme Stetter-Karp betonte, dass die Laien an ihren Reformversprechen festhalten und sich nicht einschüchtern lassen wollen. Sie warf den Kurienkardinälen vor, die deutschen Bischöfe und Laien in ihrem Streben nach Mitbestimmung zu behindern.

Besonders brisant ist die Tatsache, dass im Jahr 2022 mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen Kirche in Deutschland ausgetreten sind. Dies zeigt, dass die Forderungen nach Reformen in der Kirche von einer wachsenden Anzahl von Gläubigen unterstützt werden. Irme Stetter-Karp betont, dass die Teilhabe der Gläubigen an der Gestaltung der Zukunft der Kirche eine Ressource und keine Bedrohung darstellt und dass das Ziel nach wie vor darin besteht, mit den Bischöfen gemeinsam die Zukunft der Kirche zu gestalten.

Der Konflikt zwischen den deutschen Katholiken und dem Vatikan zeigt die tiefgreifenden Spannungen innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Bischöfe letztendlich den Forderungen der Laien nach Mitbestimmung nachkommen werden. Die Zukunft der Kirche in Deutschland steht auf dem Spiel, und es ist entscheidend, dass alle Beteiligten konstruktive Wege finden, um diesen Konflikt zu lösen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein