Ist die Legalisierung von Cannabis eine Lösung für den Konsumproblem? Expertin warnt vor Risiken und fordert mehr Präventionsarbeit
Die Legalisierung des privaten Cannabis-Konsums bis zu einer bestimmten Grenze ist ein kontroverses Thema, das viele Diskussionen hervorruft. Auf der einen Seite gibt es Befürworter, die glauben, dass es wichtig ist, den Konsum aus der Illegalität zu holen, um die Risiken zu minimieren. Auf der anderen Seite gibt es Kritiker, die befürchten, dass die Legalisierung den Schwarzmarkt nicht austrocknen wird und dass es zu einer Normalisierung des Konsums führen könnte.
In einem Interview mit Angelika Schels-Bernards, Referentin bei der Sucht- und Aidshilfe im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V., werden verschiedene Aspekte der Legalisierung diskutiert. Schels-Bernards betont die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen, um die Risiken des Cannabiskonsums zu minimieren. Sie weist auch darauf hin, dass es wichtig ist, eine Angebotsstruktur zu schaffen, die einen weniger risikoreichen Konsum ermöglicht.
Ein weiteres wichtiges Thema, das in dem Interview angesprochen wird, ist die Rolle der Suchthilfe bei der Unterstützung von Drogenabhängigen. Schels-Bernards betont die Bedeutung einer verbesserten Präventionsarbeit und einer stärkeren Einbeziehung der Suchthilfe in die politischen Entscheidungsprozesse. Sie fordert, dass das Thema Sucht und Suchthilfe einen höheren Stellenwert in der politischen Diskussion bekommt, um den Betroffenen besser helfen zu können.
Es ist wichtig, dass die Legalisierung des Cannabis-Konsums in Deutschland von einer umfassenden Präventionsstrategie begleitet wird, die auf Aufklärung, Risikovermeidung und Unterstützung für Betroffene setzt. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Legalisierung tatsächlich dazu beiträgt, die Gesundheitsrisiken zu minimieren und den Konsum aus der Illegalität zu holen.